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TEXT GERNOT FRIESCHER
FOTOS PBI

In der letzten Ausgabe von BRANDHEISS haben wir den Faserhersteller PBI Performance Products, Inc. als Unternehmen näher vorgestellt. In dieser Episode möchten wir ein wenig darauf eingehen, warum ein Grundverständnis über deren legendäre PBI-Faser für Feuerwehrleute durchaus von Vorteil ist.

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Schutz, Komfort und Haltbarkeit stehen bei PBI im Fokus.
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Wenn PBI draufsteht, ist größtmögliche Schutzwirkung garantiert

Seit der letzten Ausgabe von BRANDHEISS wissen wir, dass PBI Performance Products, Inc. ein US-amerikanisches Unternehmen ist, welches weltweit der einzige Hersteller der sogenannten PBI-Fasern ist und somit ganz am Anfang der Wertschöpfungskette von z.B. Feuerwehrschutzbekleidung steht. Die besonderen Eigenschaften dieser Hightech-Faser machen sie zum idealen Ausgangsmaterial für Oberstoffe in Feuerwehranzügen, aber auch in der Industrie und sogar in der Raumfahrt greift man auf die hervorragende Eigenschaft der Flammresistenz zurück.

Für Feuerwehrleute stellen Schutzbekleidungen mit PBI-Stoffen, egal ob Jacken, Hosen, Handschuhe, Flammschutzhauben oder sogar Schuhe, den bestmöglichen Schutz vor Hitze dar! Im Vergleich zu anderen Materialien werden PBI-Gewebe nämlich nicht spröde, schrumpfen nicht und brechen auch nicht auf, wenn sie Flammen und extremen Temperaturen ausgesetzt sind.

Leicht, atmungsaktiv und komfortabel

Diese Eigenschaft, aber auch jene der enormen Haltbarkeit und Langlebigkeit stellen für Feuerwehrleute die wichtigsten Vorteile von PSA mit PBI-Geweben dar. Sehr eindrucksvoll dargestellt wird die unvergleichliche Flammresistenz von PBI-Geweben gegenüber Aramid-Geweben in einem Beflammungstest, der auf der Website von PBI Performance Products, Inc. zu sehen ist (www.pbi-int.com/de). Hier sieht man eindrucksvoll, wie das Meta-Aramid-Gewebe schon nach drei Sekunden verbrannt bzw. komplett verglüht ist, während das PBI LP-Gewebe der Beflammung ganze 40 Sekunden standhält. Die im Test eingesetzte PBI LP-Faser stellt dabei die neueste und regelrecht revolutionärste PBI-Faser dar. Ihre Zersetzungstemperatur liegt bei sage und schreibe 850 Grad Celsius (!) und weist einen um 30% höheren Flammschutz auf als bisherige PBI Fasern. Dabei sei besonders erwähnenswert, dass die feuerfesten Oberstoffe aus PBI auffallend leicht im Gewicht sind. Leider herrscht weitläufig noch immer die Meinung, je dicker und schwerer Oberstoffe sind, umso besser schützen sie – leider ein Irrglaube. Selbst bei einem Gewicht von nur 180 g/m2 weisen Stoffe mit PBI LP den momentan höchstmöglichen Flammschutz bei geringstem Gewicht auf. Das geringe Gewicht beugt Ermüdungserscheinungen vor und steigert den Tragekomfort.


Direkter Beflammung ausgesetzt

Bei diesem Test in einem unabhängigen Versuchslabor in Manchester (UK) wurden Test-Mannequins 8 Sekunden lange mit 1000 Grad Celsius beflammt. Beide Schutzanzüge hatten das gleiche Design, die gleiche Membrane und das gleiche Innenfutter. Links bestand der Oberstoff aus PBI und überstand den Test beinahe unbeschadet. Die Auswertung der Daten der 135 Sensoren bestätigte eine um ca. 25% geringere Verbrennungsrate beim PBI-Oberstoff gegenüber dem Meta Aramid-Oberstoff.

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Es ist ein Irrglaube, dass nur schwere Oberstoffe mehr Schutz bieten.
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Lange Haltbarkeit senkt die Kosten auf Dauer

Da es sich bei den verschiedensten PBI-Geweben um hochspezialisierte Produkte handelt – wie bereits erwähnt ist PBI bis heute das einzige Unternehmen weltweit, das in der Lage ist, diese Fasern herzustellen – ist auch der Aufwand in der Produktion beachtlich. Hinzu kommt noch ein umfangreich benötigtes Fachwissen, welches sich PBI Performance Products, Inc. seit 1984 in der kommerziellen Produktion angeeignet hat. So sind die internen Qualitätsanforderungen an Oberstoffe mit PBI enorm hoch angesetzt und werden für jeden einzelnen Schritt der Wertschöpfungskette definiert und auf Einhaltung überprüft.

Daraus resultiert auch ein weiterer für Feuerwehrleute wichtiger Vorteil: Die überdurchschnittliche Beständigkeit bzw. Haltbarkeit von Schutzbekleidung mit PBI-Oberstoffen. Diese bewahren die weiche Haptik und Flexibilität auch nach einer Hitzeeinwirkung von über 1.000 Grad Celsius bei, wo andere Oberstoffe bereits aufgebrochen sind. Somit bieten Oberstoffe mit PBI unbestreitbar einen wesentlich höheren Schutz vor Verbrennungen bei Hitzeeinwirkung.

Eine signifikant längere Lebensdauer der Kleidungsstücke wird darüber hinaus auch aufgrund der hohen mechanischen Festigkeit erreicht. Diese Eigenschaft, die zweifelsfrei die Lebensdauer der Schutzbekleidung wesentlich verlängert, sollte daher bei einer Anschaffung unbedingt berücksichtigt werden, was auf längere Sicht einen vielleicht anfangs höheren Anschaffungspreis auf Jahre gerechnet wieder kompensiert.

Das Angebot an Einsatz- und Schutzbekleidung für Feuerwehrleute wächst kontinuierlich und das ist auch gut so! Schutzanzüge werden immer exakter auf die jeweiligen Anforderungen entwickelt – wie etwa spezielle Jacken und Hosen für Vegetationsbrände – und der Komfort sowie die Schutzwirkung wird laufend verbessert. Doch manchmal ist man mit der Vielzahl an Produkten und den jeweiligen Features fast schon überfordert. Unverzichtbar ist daher ein intensives Gespräch mit dem Feuerwehrausstatter des Vertrauens.

Doch eines wissen Sie nach diesem Bericht nun selbst: Schutzbekleidung, bei der Gewebe von PBI verwendet wurde, zählen zu den bequemsten, haltbarsten und vor allem sichersten am Markt.

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