DAS COOLSTE FEUERWEHR-MAGAZIN

MEGAHALLE

IN FLAMMEN

Megahalle in Flammen

TEXT GERNOT FRIESCHER
FOTOS CROOKED-EYE PHOTOGRAPHY

Das Unternehmen Walmart ist einer der größten Einzelhandelskonzerne der Welt. Mit einem Jahresumsatz von ca. 500 Mrd. US-Dollar und weltweit über 2 Millionen Angestellten sind die Dimensionen des Unternehmens schier gigantisch. Ebenso gigantisch zeigte sich ein Großbrand in einem Verteilerzentrum des Einzelhandelsriesen: 350 Feuerwehrleute aus 30 Feuerwehren versuchten dieses Großfeuer im März 2022 unter Kontrolle zu bringen.

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WIR HABEN IN DER NÄHE TRAINIERT. SO WAREN WIR IN NUR DREI MINUTEN VOR ORT.
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Rund 1.000 Mitarbeiter befanden sich am 16. März in einem Walmart Verteilerzentrum unweit von Indianapolis (USA), als das Feuer ausbrach. Gleich vorab: Verletzt wurde dabei zum Glück niemand. Noch bevor der Brand seine volle Größe erreicht hatte, konnten sich alle Mitarbeiter in Sicherheit bringen. Die Löscharbeiten dauerten bis zum 18. März an.

In Plainfield im US-Bundesstaat Indiana brach in einem Vertriebszentrum de größten US-Einzelhändlers Walmart ein Großbrand aus. Etwa 350 Feuerwehrleute waren stundenlang im Einsatz. Neben meterhohen Flammen und riesigen Rauchwolken war Wasserknappheit ein weiteres Problem.

Lagerhalle so groß wie 20 Fußballfelder

Das Verteilerzentrum von Walmart befindet sich in Plainfield, Indiana, etwa 30 Minuten westlich der Innenstadt von Indianapolis. In dem Gebäude, das eine Grundfläche von 20 Fußballfeldern aufweist, arbeiten rund um die Uhr an die 1.000 Mitarbeiter. Zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe von BRANDHEISS war die Brandursache noch nicht geklärt. Fest steht aber, dass das Feuer in einem Bereich ausgebrochen war, in dem große Mengen an Bekleidung gelagert wurden. Von hier aus breitete sich der Brand rasch auf andere Bereiche aus. „Durch das sofortige Anschlagen der Rauchmelder und einen Notfallplan für alle Mitarbeiter konnten sich alle Angestellten unverletzt in Sicherheit bringen“, so ein Sprecher von Walmart. „Wir haben das Evakuieren unserer Mitarbeiter immer wieder geübt und verfügen auch über ein gutes Netz an Fluchtwegen. Jetzt haben sich die Übungen bezahlt gemacht!“ Ein Übergreifen auf ein unmittelbar anschließendes Logistikzentrum konnten die Einsatzkräfte verhindern. Dabei stellten sich die Löscharbeiten aber aufgrund von Problemen bei der Löschwasserversorgung als äußerst schwierig dar. 

Offensichtlich brach das Feuer in einem Bereich des Versandzentrums aus, in dem gewaltige Mengen an Kleidung und in Kunststoff verpackte Bekleidungsstücke gelagert waren. Installierte Sprinkleranlagen konnten die Brandausbreitung nicht verhindern.

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Über 1.000 Mitarbeiter konnten rechtzeitig und unverletzt in Sicherheit gebracht werden.
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„Wir übten gerade ganz in der Nähe des Versandzentrums, als die Alarmierung abgesetzt wurde. So konnten wir bereits drei Minuten nach Alamierung mit den ersten Maßnahmen beginnen. So ein großer Einsatz passiert nicht täglich, aber wir trainieren eben dafür, damit wir bereit sind, wenn der Tag kommt.“

Ein Feuerwehrmann erlitt bei der Bekämpfung des Feuers leichte Verletzungen. Er wurde jedoch an der Einsatzstelle erstversorgt und konnte auch am Einsatzort wieder entlassen werden. Das gute Sicherheitssystem und die durchgeführten Evakuierungsübungen trugen dazu bei, dass alle 1.000 Mitarbeiter unverletzt ins Freie flüchten konnten.

Enorme Brandlast erschwert Löscharbeiten

Ungefähr 350 Feuerwehrleute von 30 Feuerwehren sowie andere Gemeindepartner halfen bei der Bekämpfung des Feuers in der 1,2 Millionen Quadratfuß großen Anlage. Auf dem Höhepunkt des Einsatzes waren laut einem Facebook-Post des Plainfield Fire Territory 23 Löschfahrzeuge und 13 Leitern zugleich in Betrieb. Insgesamt waren 25 Leiterfahrzeuge, 9 Sanitätswagen und 12 Tankfahrzeuge von Mittwoch bis Freitag im Einsatz. Brent Anderson, Feuerwehrchef von Plainfield, schilderte nach dem Einsatz seine Eindrücke: „Die Brandlast war so groß, dass sich unsere Leute immer wieder zurückziehen mussten. Um meine Leute nicht unnötig zu gefährden, richteten wir einen Wechselbetrieb ein. So hatte jeder ein wenig Zeit, um Energie zu tanken.“

Der Umstand, dass die Einheit von Brent Andersen zum Zeitpunkt der Alarmierung in unmittelbarer Nähe des Logistikzentrums eine Übung abhielt, war sehr hilfreich. So dauerte es nur drei Minuten, bis die ersten Einsatzkräfte nach Alarmierung vor Ort eintrafen. 

Am Freitag konnte der Einsatz schlussendlich beendet werden. Sofort begannen Bundesbeamte mit den Ermittlungen zur Brandursache. 

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