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Dem Unimog

treu geblieben

Dem Unimog treu geblieben

TEXT GERNOT FRIESCHER & PAPPAS
FOTOS FF LANGENZERSDORF

„Aufdrehen, wo andere durchdrehen!“ Dieser Slogan von Mercedes Benz trifft auf den Unimog wie kein anderer Spruch zu.  Wo nichts mehr geht, da geht für einen Unimog sehr wohl noch etwas. Das können auch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Langenzersdorf bestätigen. Immerhin haben sie schon ihr drittes Fahrzeug auf Basis eines Unimog in Dienst gestellt.

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ALS BEIFAHRER STAUNT MAN NUR, WO DER UNIMOG ÜBERALL HIN- UND DURCHKOMMT
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Ihren ersten Unimog (Universal-Motor-Gerät) erhielt die FF Langenzersdorf in Niederösterreich im Jahre 1967. In Dienst gestellt mit der Bezeichnung „Tank 2“ war er 80 PS stark und hatte 1.200 Liter Wasser an Bord. Bis 1994 verrichtete „Tank 2“ seinen Dienst zuverlässig. Was einst als top modern galt, war 27 Jahre später nicht mehr technisch up-to-date und ein Wechsel stand in Langenzersdorf an. Dieser wurde 1994 vollzogen, doch bis auf die Bezeichnung „Tank 2“ blieb nichts beim Alten. Der neue Unimog bot nun 213 PS und 2.000 Liter Wasser. 

 

Es ist Zeit für Unimog Nr. 3

In Langenzersdorf mit einer Freiwilligen Feuerwehr, die über 200 Einsätze pro Jahr absolviert, war es Zeit für einen Neuen: Ein Fahrzeug, das abseits der Straße in der Lage ist, technische Einsätze ebenso erfolgreich zu absolvieren wie Brandeinsätze im weitläufigen Waldgebiet vor den Toren Wiens. Viele Überlegungen standen am Beginn; auch jene, wie viel Technik es wirklich braucht, um dem Anforderungsprofil zu entsprechen – und ob es wirklich der hochgeländetaugliche Unimog sein müsse. Das zwölfseitige Dossier über die Ausstattung des neuen HLF 2 zeigt rückblickend ganz klar, dass es diese Komplexität an Technik auf verhältnismäßig wenig Raum nur im Unimog gibt und das seit Jahrzehnten.

Basis Unimog.
Aufbau von Rosenbauer.

Die von Pappas gelieferte Basis bietet 231 PS, Raum für eine 1+2-Besatzung und ein höchstzulässiges Gesamtgewicht von 14,2 Tonnen. Die lange Liste der Sonderausstattungen umfasst dabei besonders robuste Ausführungsdetails, Klimaanlage, Nachschaltgetriebe mit Geländegruppe, Anhängerkupplung und eine auf 1,2 Meter erhöhte Watfähigkeit. Den feuerwehrtechnischen Aufbau des HLF-2-Hilfsleistungsfahrzeugs, wie es ganz korrekt heißt, übernahm Rosenbauer in Leonding. Den oberösterreichischen Spezialisten gelang es dabei, den knapp sieben Meter langen, 2,3 Meter breiten und 3,25 Meter hohen „Quader“ mit einem 2.000-Liter-Tank, Normaldruckpumpe, Schnellangriffseinrichtung, hydraulischer Seilwinde, LED-Lichtmast und einem modernen Steuerungssystem zu füllen. Ebenfalls an Bord: Die obligatorischen Warn-einrichtungen, eine der größten Dunkelheit trotzende Umfeldbeleuchtung und ein komplexes Kamerasystem. Der Kreativität der Langenzersdorfer Mannschaft ist es zu verdanken, dass auch noch das bei den unterschiedlichen Einsatzszenarien benötigte Werkzeug, das auszugsweise sogar dem allerersten Unimog entspringt, den nötigen Raum findet. 

HIER LÄSST ES SICH SITZEN
Auf Anhieb fühlt man sich hinter dem Steuer wohl. Von hier hat der Fahrer eine gute Übersicht. Die ist bei den Dimensionen auch gut nötig.

ÜBERSICHTLICH
Für den Aufbau auf das Fahrge- stell zeichnete sich Rosenbauer verantwortlich. Hier wurde alles nach dem neuesten Stand der Technik verbaut. Alles wirkt aufgeräumt, ergonomisch und die Bedienung ist nahezu selbsterklärend.

Für den Fahrer anspruchsvolles Einsatzgebiet

Dass so viel Technik im hügeligen Winkelwerk rund um Langenzersdorf nach versierten Fahrern verlangt, zeigen die eng zugeparkten Wege, die teils sehr engen Kehren und die vielen unbefestigten Strecken, die speziell bei Schnee und Eis eine echte Herausforderung darstellen. Als Beifahrer im U5023 kann man nur staunen, wo der hochgeländegängige Unimog schlussendlich doch noch durchkommt. Doch ein Unimog ist nicht nur bei Feuerwehren beliebt. Die Geländegängigkeit des Unimog U 4023/5023 ist bis heute unübertroffen. Ob Tiefschnee, Hochwasser, Morast oder Geröll – der Unimog bringt Mannschaft, Material sowie schweres Gerät schnell und sicher an jeden Einsatzort. Daher ist es nicht verwunderlich, dass der Unimog bei Hilfs- und Katastropheneinsätzen und beispielsweise als Expeditionsfahrzeug auch bei anderen Institutionen hoch im Kurs liegt. 

FF Frankenfels –
Das neue Zuhause für Unimog Nr. 2 

Auch wenn der zweite Unimog der Feuerwehr Langenzersdorf sein gewohntes Zuhause aufgrund der Ablöse verloren hat, so wird er aber trotzdem auch in Zukunft einen wertvollen Dienst vollbringen und zwar bei der Feuerwehr Fankenfels. Die Frankenfelser Floriani nahmen eine Generalsanierung vor. Eine starke LED-Beleuchtung und Halterungen für die Ausrüstung wurden eingebaut.  

Man kann schon sagen, dass die Feuerwehr Langenzersdorf mit ihrem mittlerweile dritten Unimog ein treuer Stammkunde ist. Genau diese Tatsache unterstreicht aber auch, dass ein Unimog über Generationen die Ansprüche der Kunden zufriedenstellt.

TECHNISCHE DATEN
U 5023 der FF Langenzersdorf

Fahrgestell, Kabine, Fahrer
7.584 kg
Aufbau & Halterungen
3.317 kg
Tank Wasser
2.103 kg
Zulässiges Gewicht
14.184 kg
Eigengewicht
10.901 kg
Breite ohne Spiegel
2.400 mm
Höhe inkl. Aufbauten
3.225 mm
Länge inkl. Anbauten
6.950 mm
Radstand
3.850 mm
Lichtmast Flexilight
8 x 4.000
Im Seilwinde
50 kN
Bereifung
365/85 R 20
Besatzung
1+2

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