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HEFTIGE

EXPLOSION

IN TEXAS

Heftige Explosion in Texas

TEXT HERMANN KOLLINGER
FOTOS GLEN E. ELLMAN & PETER MATTHEW

Heftige Explosion im Keller eines Hotels in Fort Worth in Texas: Durch die Druckwelle wurden die Fenster des Erdgeschoßes und jene im ersten Stock aus dem Gebäude geschleudert. Nichtsdestotrotz Glück im Unglück für alle Beteiligten – es waren keine Todesopfer zu beklagen, „lediglich“ 21 Verletzte.

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Bisher gibt es keine Hinweise darauf, dass die Ursache der Explosion krimineller Natur gewesen sein könnte.
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Mindestens 21 Menschen wurden bei eine Explosion am Montagnachmittag, dem 8. Jänner 2024, in einem Hotel im Herzen von Fort Worth teilweise schwer verletzt. Tagsüber sowie die ganze Nacht hindurch wurden Such- und Rettungsaktionen durchgeführt, die am Dienstag nochmals durch Rettungshunde unterstützt worden sind. Zu diesem Zeitpunkt wurden keine weiteren Opfer gefunden. Die Hauptaufgabe der Feuerwehr in der zweiten Einsatzphase bestand darin, die Trümmer zur Analyse aus dem Gebäude zu entfernen. „Sie sind gerade drinnen und versuchen den ganzen Schutt einzusammeln und systematisch nach draußen zu bringen, eine Schubkarre nach der anderen“, sagte ein Sprecher einen Tag nach dem Unglück. Das fast 104 Jahre alte Gebäude, das nach offiziellen Angaben kürzlich renoviert wurde, befindet sich in der belebten Innenstadt in der Nähe des Fort Worth Convention Center und des Rathauses.

„Eine Art Gasexplosion“

Die Feuerwehr geht davon aus, dass die Explosion durch „eine Art Gasexplosion“ verursacht wurde, arbeitete aber immer noch mit dem FBI und dem Bureau of Alcohol, Tobacco, Firearms and Explosives zusammen, um die Ursache zu klären, sagte der Sprecher der Feuerwehr von Fort Worth, Craig Trojacek. Bei Drucklegung der Ausgabe waren die Ergebnisse noch nicht bekannt. Erste Hinweise deuteten darauf hin, dass sich die Explosion in einem Restaurant ereignet haben könnte, in dem Bauarbeiten im Gange waren, aber „wir sind uns nicht zu 100 Prozent sicher, dass es dort tatsächlich begonnen hat“, sagte Trojacek. Es gebe keine unmittelbaren Hinweise darauf, dass die Explosion krimineller Natur gewesen sei, ließ man über die Bundespolizei verlautbaren. Ebenso betonte die Feuerwehr von Fort Worth aufgrund von Kommentaren in den sozialen Netzwerken tags darauf, dass es keinerlei Hinweise darauf geben würde.

Jason Allen von CBS News Texas sprach mit einem Mann, der sich zum Zeitpunkt der Explosion im Hotel aufhielt. Er sagte, dass es vor der Explosion nach Erdgas roch und er erinnerte sich, dass er einen seiner Teamkollegen fragte: „Riechen Sie Erdgas?“ Er meinte auch, der Geruch sei nicht stark gewesen, aber sie hätten ihn vom Keller herauf gerochen. Dann füllte sich der ganze zweite Stock mit Staub und Rauch.

Bei der Explosion in dem erst kürzlich renovierten gut 100 Jahre alten Hotel im Herzen von Fort Worth wurden mindestens 21 Menschen teils schwer verletzt.

Sie sahen das rote Ausgangsschild und fanden das Treppenhaus. Er erzählte CBS News Texas, dass, als er und die Leute, mit denen er zusammen war, zum Treppenhaus kamen, das meiste fehlte, sodass sie fünf oder sechs Fuß nach unten springen mussten, um sich ihren Weg aus dem Gebäude bahnen zu können.

Große Wucht

Die Druckwelle der Explosion schleuderte die gesamte Fassade eines Raumes in Richtung Straße und ließ sie neben einen Baum auf den Gehsteig stürzen. In mehreren Räumen wurden die Außenwände komplett weggesprengt, so dass Bürostühle und Geschäftstische ebenfalls ins Freie flogen. Den eintreffenden Feuerwehrleuten begegnete zudem eine dichte Rauchwolke, die in weiterer Folge die umliegenden Hochhäuser der Innenstadt einhüllte. In einigen Bereichen des Gebäudes klafften Löcher bis in den Keller.

„Anfangs ein Chaos“

„Es war ein Chaos“, beschrieb Feuerwehrsprecher Trojecek das anfangs noch wütende Feuer und das sich darbietende Trümmerfeld. Zweiter Alarm wurde ausgelöst, sodass die erforderlichen Ressourcen für die Verletztenrettung sowie die Brandbekämpfung zur Verfügung standen.  „Eine Person haben wir gefunden, die seitens des Hotelmanagers als vermisst gemeldet worden ist. Ebenso fanden wir jemanden, von dem man gar nicht wusste, dass er fehlte“, heißt es weiter. Zudem ist es den Feuerwehrleuten gelungen, mehrere im Keller eingeschlossene Personen zu befreien.

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Auch im Keller eingeschlossene Personen konnten befreit werden.
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Ein zweiter Alarm wurde ausgelöst, um die Rettung und Versorgung der vielen Verletzten sicherzustellen.

Ein Zeuge berichtete, er habe gesehen, wie Menschen mit blutigen Gesichtern aus dem Hotel kamen und wie nach der Explosion Menschen auf Tragen lagen. Unter den Verletzten waren auch drei Angestellte des Restaurants Musume im Sandman-Hotel. Das Musume war zu diesem Zeitpunkt geschlossen. Aber das Hotel war in Betrieb, als sich die Explosion ereignete. 26 Zimmer waren trotz der im Gange befindlichen Umbauten belegt.

„Herzzerreißend für die Innenstadt von Fort Worth“

Der Bürgermeister von Fort Worth, Mattie Parker, sagte, die Explosion sei „herzzerreißend für die Innenstadt von Fort Worth“. „Es ist ein wunderschönes Gebäude. Es wurde erst kürzlich renoviert und eröffnet. Wir werden mit den Eigentümern dieses Gebäudes zusammenarbeiten“, sagte Parker am Montag. „Unsere Herzen und Gebete sind wirklich bei den Verletzten in den Krankenhäusern der Region.“ Die Bürgermeisterin sagte, sie sei zu diesem Zeitpunkt nicht in der Gegend gewesen, aber umliegende Regierungsgebäude seien evakuiert worden. Die Stadtchefin meinte abschließend: „Ich bin zutiefst stolz auf den schnellen und professionellen Einsatz unserer Ersthelfer von Fort Worth. Ich fühle mich geehrt durch die Angebote unserer Landesführung, unsere Stadt zu unterstützen.“ Die Mitarbeiter des Rathauses in der Nähe hörten übrigens die Explosion und viele sagten, es habe sich wie ein Erdbeben angefühlt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Hotels wurde Thompson‘s Bookstore and Speakeasy bei der Explosion erheblich beschädigt.

Die Mitarbeiter des nahegelegenen Rathauses hörten die Explosion.

Die erste Klage kam sogleich

Schon vier Tage später reichte amerikatypisch der erste Verletzte Klage ein. Die Klage wurde laut Fox4 im Namen von Christopher Medearis eingereicht, der einer der 21 Menschen ist, die bei der Explosion verletzt wurden. In der Anklage heißt es, Medearis habe in einem Gebäude in der Nähe des Sandman Hotels gearbeitet, als er die Explosion hörte und spürte. Bei dem Versuch, vor der Explosion wegzulaufen, „stolperte er, fiel und erlitt dadurch eine Körperverletzung“ … In der Klage werden das Gasunternehmen Atmos Energy, das Sandman Signature Fort Worth Hotel, Sandman Management und die Muttergesellschaft Northland Properties genannt, deren CEO der Stars-Eigentümer Tom Gaglardi ist. In der Klage, die beim Bezirksgericht von Dallas eingereicht wurde, wird behauptet, dass das Hotel es versäumt habe, für Sicherheit zu sorgen und dass Atmos es versäumt habe, Erdgaslecks im Hotel angemessen zu erkennen und zu überwachen. „Die Angeklagten haben den Profit über die Sicherheit gestellt, mit katastrophalen Folgen für die Verletzten und ihre Familien, deren Leben durch die Fahrlässigkeit dieser Parteien für immer verändert wurden“, sagte Jesus Garcia, Gründungspartner der Anwaltskanzlei für Personenschäden, die die Klage eingereicht hat.Die Klage zielt auf eine finanzielle Entschädigung für seelische Qualen, Zinsen vor und nach dem Urteil und alle anderen Schäden ab.  Sie kam schon zu einem Zeitpunkt, an dem die Untersuchungen vor Ort noch im Gange waren.

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