FÜR RETTUNGEN
AUS HÖHEN UND TIEFEN
FÜR RETTUNGEN AUS HÖHEN UND TIEFEN
TEXt & Fotos Daniel Wirth, FF Bad Vöslau
Im März 2024 konnte die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Bad Vöslau ihre neue Drehleiter in Empfang nehmen. Gebaut wurde das Fahrzeug von der Magirus – Lohr GmbH im deutschen Ulm und im steirischen Premstätten. Die Drehleiter mit Korb „DLK 23-12“ ersetzt damit die 27 Jahre alte Vorgängerin und steht ab sofort im Dienst der Stadt Bad Vöslau.
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Trägerfahrzeug
Als Trägerfahrzeug für das neue Hubrettungsfahrzeug dient ein MAN TGM 15.290 mit moderner EURO 6 Abgastechnologie, Allison-Vollautomatikgetriebe und einem Abbiegeassistenten für mehr Sicherheit. Das Fahrzeug hat ein Gesamtgewicht von 16 Tonnen, ist 2,50 m breit, 10,15 m lang und 3,38 m hoch. Die 216 kW aus dem Dieselmotor bringt ein Allison-Vollautomatik-Wandlergetriebe über die angetriebene Hinterachse auf die Straße.
Feuerwehrtechnik aus Deutschland und Österreich
Magirus baut seit 1864 Drehleitern am Standort in Ulm – die Hubrettungsfahrzeuge sind weltweit im Einsatz und überzeugen durch durchdachte Technologie. Die Montage der Bad Vöslauer Drehleiter begann in Ulm und wurde im Magirus Werk im steirischen Premstätten abgeschlossen. Die Drehleiter verfügt über eine Magirus-VARIO-Abstützung. Alle vier Abstützbalken lassen sich einzeln steuern, was Hindernisse überwinden lässt. Die Ausladungssteuerung ermittelt automatisch die größten Ausladungswerte. Der Fahrer kann mit Kameras den Abstützbereich einsehen und Hindernisse vermeiden.
Leitersatz und Rettungskorb
Herzstück der Drehleiter ist der Leitersatz mit Rettungskorb. Der vierteilige Leitersatz kann auf eine Höhe von 32 Metern gehoben werden, bei einer maximalen Ausladung von 12 Metern. Der Leitersatz wird mit Seilwinden ausgefahren, um Gewicht zu sparen. Der Gelenkarm kann um 75° abgewinkelt werden und bietet viele neue Einsatzmöglichkeiten.
Durchdachtes System
Die Drehleiter ist mit einem System zur Höhen- und Tiefenrettung ausgerüstet. Gurte, Bandschlingen, Flaschenzüge und auch ein Dreibein wurden in den Geräteräumen verstaut. Alle Anschlagpunkte an der Drehleiter sind redundant ausgeführt, farbig gekennzeichnet und jeweils mit Aufklebern der maximalen Traglast ausgestattet.
DER VORGÄNGERIN DEUTLICH ÜBERLEGEN
Das moderne Hubrettungsfahrzeug ist in puncto Beleuchtungstechnik der Vorgängerin deutlich überlegen: Sämtliche Lichtelemente wurden in LED-Technologie ausgeführt, die mit 33.600 Lumen den Bereich über der Drehleiter ausleuchten und Hindernisse frühzeitig erkennen lassen.
Der Magirus-RC400-C-Rettungskorb kann bis zu 400 kg zuladen. Verschiedene Anbaugeräte können montiert werden, z.B. ein Wasserwerfer, eine Krankentragenhalterung oder das Magirus-Rescue-Support-System zur schonenden Patientenrettung. Die Drehleiter ist mit einem System zur Höhen- und Tiefenrettung ausgerüstet.
Steuerung
Die Steuerung erfolgt primär über den Hauptbedienstand am Drehkranz. Eine zweite Steuerungsmöglichkeit befindet sich im Rettungskorb. Das moderne Hubrettungsfahrzeug verfügt über LED-Beleuchtungstechnik. Dank der Magirus Schwingungsdämpfung CS werden Schwingungen durch einen Computer ausgeglichen.
Einsatztaktik
Die Drehleiter kommt bei Menschenrettung, Brandeinsätzen und technischen Hilfeleistungen zum Einsatz. Sie kann auch von umliegenden Feuerwehren angefordert werden. Im Einsatzfall wird die Drehleiter von einem Einsatzmaschinisten und einem Gruppenkommandanten besetzt und bei Bedarf von einem Hilfeleistungsfahrzeug unterstützt.
TECHNISCHE DATEN
Hersteller
Magirus – Lohr GmbH
Fahrgestell
MAN TGM 15.290
New Generation“
Gesamtgewicht
16 t
Lange x Breite x Hohe
10.150 x 2.500 x ab 3.380 mm
Besatzung
2
Motor
216 kw Dieselmotor
Getriebe
Vollautomatisches-Allison-
Wandlergetriebe
Leitersatz
vierteilig mit Single Extension
und Gelenkarm
Max. Höhe / Rettungskorb
32.000 mm
Nennrettungshöhe EN 14043
23.000 mm bei einer max.
Ausladung von 12.000 mm
Rettungskorb
Magirus RC400-C
Zuladung
400 kg bzw. 4 Personen