DAS COOLSTE FEUERWEHR-MAGAZIN

DER

ASPHALT-

FRESSER

Der Asphalt-Fresser

TEXT GERNOT FRIESCHER
FOTOS DREW PHILLIPS

Man nehme folgende Zutaten: einen amerikanischen Fire Truck aus dem Jahre 1944, einen Dodge Viper Motor mit über 500 PS, viel Chrom und einen verrückten Mechaniker.
Was bekommt man als Ergebnis? Einen hochglanzpolierten Feuerwehr-Männertraum in Form eines Hot Rod.

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Mit diesem einzigartigen Hot Rod hat sich der Besitzer einen Traum erfüllt. Einen Traum mit viel Chrom.
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Bei der Arbeit als Redakteur für das coolste Feuerwehrmagazin begibt man sich im Gegensatz zu anderen Kameraden so gut wie nie in Lebensgefahr – außer man verschluckt sich lümmelnd beim Mittagessen und erstickt beinahe daran (danke liebe Kollegen für den „Heimlich-Griff“). Man läuft auch nicht Gefahr, sich als BRANDHEISS-Redakteur zu verletzen und ehrlich gesagt, ins Schwitzen kommt man im Gegensatz zu einem Feuerwehreinsatz auch nur dann, wenn man zur Inspiration mal wieder ein FireGirls™-Poster betrachtet. Aber ein Privileg genießt man als BRANDHEISS-Redakteur sehr wohl: Man stößt bei den Recherchen immer wieder auf Dinge, die man bisher nicht für möglich gehalten hätte. 

Komplett verrückt –  aber cool

Als beim Betrachten dieses Autos das erste Staunen mit weit geöffnetem Mund verflogen war, drängte sich folgende Frage in den gedanklichen Vordergrund: „Was ist das bloß für ein geiles Ding?“ Somit war die Neugierde zweifelsfrei geweckt. Dem Foto eines unendlich beeindruckenden Autos im Internet folgend, war ziemlich schnell klar, dass BRANDHEISS darüber berichten muss. Es wäre ein Verbrechen an der Menschlichkeit, Ihnen diesen zu Blech gewordenen Traum vorzuenthalten. 

Zahlreiche prestigeträchtige Preise gewann dieser aufwändige Truck bereits. Perfektion bis zur kleinsten Schraube.

Was hat es aber nun mit dem „Ding“ in Schwarz auf sich? Wahrscheinlich würden die meisten Redakteure schreiben, es handle sich dabei um die Realisierung einer „Vision“ eines Mechanikers oder um die Erfüllung eines Lebenstraums oder ähnlich poetisch klingenden Schnick-Schnacks. Alles Quatsch! Dieser Hot Rod ist nach eigenen Aussagen des Besitzers schlicht und einfach das Ergebnis, wenn zwei komplett verrückte Typen aufeinander treffen. Der eine ist Roger Brown, der Besitzer des 1944 Mack Fire Trucks, und der andere „verrückte“ Typ ist Tom Stark, der Eigentümer der auf Spezialumbauten ausgerichteten Firma namens „Precision Designs Ltd“. Wer von den beiden nun verrückter ist, um solch ein Fahrzeug auf die Beine – pardon – Räder zu stellen, das spielt in diesem Fall ohnehin keine Rolle.

„Ich wollte mit diesem alten und legendären Truck etwas Besonderes machen. Da fragte ich meinen langjährigen Freund Tom, was er davon hielte, daraus einen einzigartigen Hot Rod Fire Truck zu bauen? Er fand die Idee gut und begann auch gleich mit der Planung dieses umfangreichen Projekts“, schildert Roger Brown den Beginn des Vorhabens. 

Egal, wo der „Black Dragon“ mit seinem 500 PS starken Viper Motor auftaucht, er ist der glänzende Star.

Nicht bloß ein Show-Car

Natürlich findet man diesen Truck, der übrigens den Namen „Black Dragon“ hauptsächlich bei speziellen Tuning- und Motorveranstaltungen trägt. Wer jedoch glaubt, dass der Besitzer seinen Black Dragon nur im geschützten Anhänger bewegt und stundenlang „streichelt“, der irrt gewaltig! Erstaunlicherweise bewegt  Roger seinen Hot Rod immer wieder auf die Straße, was für solch ein Unikat doch recht unüblich ist. Dass er dabei überhaupt keine Ängste hat, die 500 PS auch tatsächlich „laufen“ zu lassen, das beweist ein Video auf der Plattform youtube. Dort katapultiert Roger seinen Hot Rod unter brachialem Sound und mit qualmenden Rädern eine Straße entlang. Beim Betrachten des Videos entfiel dem Redakteur dieses Artikels bloß eines: „Leider Geil!“

Bereits aus der Ferne ist dieses „Kunstwerk“ atemberaubend. Aber aus der Nähe beeindrucken die vielen Details.

Roger Brown bewegt seinen „Black Dragon“ auch gerne auf der Straße. Erstaunlich bei diesem Wert.
Der Truck soll auch an die vielen Feuerwehrmänner erinnern, die im Einsatz ihr Leben verloren haben.

Höchste handwerkliche Präzision

Tom Stark, der verantwortliche Techniker, schilderte, dass es ihm besonders wichtig war, das typische Fahrgefühl eines LKW zu eliminieren. Er wollte ein unverfälschtes und direktes Erlebnis schaffen. Dies erreichte er, indem die Sitzposition wesentlich tiefer und somit sportlicher angelegt wurde. Betrachtet man die Bilder, so wird auch einem KFZ-Laien schnell bewusst, dass neben der Sitzposition so ziemlich alles andere ebenfalls verändert wurde. Mit enormem Aufwand hatte das Team Umbauten an dem Fahrwerk, Rahmen, Bremsen, völlig neuem Getriebe, Lenkung und vielen weiteren Teilen bewerkstelligt. Dabei legte das Team von Precision Designs Ltd. größten Wert auf absolut perfekt ausgeführte Arbeiten bis ins Detail. Und das ist den Jungs auch tatsächlich gelungen.

Regelmäßig gewinnt der „Black Dragon“ in den USA Preise bei zahlreichen Shows, was bei dem hier betriebenen Aufwand auch zu recht geschieht. 

Da Bilder bekanntlich mehr als tausend Worte sagen, findet dieser Bericht hier sein Ende. Und der Verfasser des Artikels gönnt sich nun sein Mittagessen. Diesmal hoffentlich ohne Erstickungsanfall.

DAS ORIGINAL
Dieser abgebildete Mack Firetruck aus dem Jahre 1944 ist zwar nicht das tatsächlich umgebaute Fahrzeug, aber es ist dasselbe Model. Kaum zu glauben, welchen „Asphalt Fresser“ man daraus machen kann.

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