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TEXT & FOTOS @FIRE

Am 4. August ereignete sich in der libanesischen Hauptstadt Beirut eine gewaltige Explosion mit katastrophalen Folgen. Die Regierung forderte unmittelbar danach internationale Hilfe an. Die deutsche Hilfsorganisation „@fire – internationaler Katastrophenschutz Deutschland e.V.“  war ebenfalls im Einsatz, um nach Personen zu suchen bzw. bei der Beurteilung der Statik von beschädigten Gebäuden zu helfen. Wir stellen die auf Spenden angewiesene Organisation vor und lassen deren Einsatz in Beirut Revue passieren.

 

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Unsere Aufgabe ist das Suchen und Retten von verschütteten Menschen nach Katastrophen.
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Im Hafen von Beirut kam es am 4. August zu einer gewaltigen Explosion mit über 190 Toten und mehr als 6500 Verletzten. Ursache war ein Brand, der 2750 Tonnen Ammoniumnitrat in einem Hafenspeicher zur Explosion brachte. Ein Großteil der Stadt ist dabei verwüstet worden. Örtliche Medien berichteten von chaotischen Zuständen in der zum Katastrophengebiet erklärten Stadt. Auf direkte Einladung der libanesischen Regierung, die um internationale Hilfe gebeten hatte, war das    @fire-Team, dem auch eine Ärztin und ein Bauingenieur angehören, in zwei Etappen in den Libanon aufgebrochen.

Arbeit im Hafengebiet

Das 13-köpfige Team hat sofort nach Ankunft in Beirut seine Arbeit aufgenommen. Im Hafengebiet wurde dem Such- und Rettungsteam, dem auch zwei Rettungshunde und eine Ärztin angehören, gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk ein Sektor in unmittelbarer Nähe zum Explosionsort zugewiesen. In den zerstörten und stark beschädigten Gebäuden suchten die Katastrophenhelfer mit Rettungshunden und technischem Ortungsgerät nach verschütteten Menschen. Die erste Einsatzstelle konnte am Mittwoch, einen Tag nach der Explosion, bereits abgesucht werden. Im Anschluss daran wurde die nächste „Baustelle“ in Angriff genommen.

Am Freitag wurde auch der zweite Einsatzabschnitt im besonders betroffenen Hafengebiet mit Rettungshunden und technischem Ortungsgerät nach Verschütteten abgesucht. Das 13-köpfige @fire-Team konnte jedoch an beiden Einsatzstellen keine verschütteten Personen mehr ausfindig machen. Auch die anderen internationalen USAR-Teams konnten ihre Suchmaßnahmen rasch einstellen, da keine weiteren Opfer mehr unter den Trümmern gefunden werden konnten.

Unterstützung bei der Statikprüfung

Da dem @fire-Einsatzteam auch ein Bauingenieur angehört, unterstützten die Katastrophenspezialisten nach Abschluss der Sucharbeiten die örtlichen Behörden mit dem Structural Assessment. Als eines von nur sechs internationalen USAR-Teams beurteilte das @fire-Einsatzteam beschädigte Gebäude bezüglich ihrer Statik und Sicherheit. Aufgrund der angekündigten Demonstrationen in der Stadt wurden am Samstagmittag allerdings alle Arbeiten der internationalen USAR-Teams aus Sicherheitsgründen vorerst eingestellt und erst am Sonntag wiederaufgenommen. Am Sonntagabend traten die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer erschöpft aber gesund planmäßig ihre Heimreise an.

Die Mitglieder von „@fire“ arbeiten ehrenamtlich und freiwillig. Daher ist die Organisation auf Unterstützung angewiesen.

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DER EINSATZ IST EIN KAMPF GEGEN DIE ZEIT.
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Koordinierung aus Deutschland

Koordiniert wurde der internationale Einsatz von einem ehrenamtlichen Team von Deutschland aus. Der 16-köpfige Stab war rund um die Uhr im Schichtbetrieb dezentral im Einsatz, um das Einsatzteam vor Ort zu unterstützen bzw. zu koordinieren. Daneben beteiligten sich zahlreiche weitere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bei der Bewältigung der aufwendigen Logistik.

Die Organisation

@fire – Internationaler Katastrophenschutz Deutschland e.V. ist eine gemeinnützige Hilfsorganisation, die weltweit schnelle Hilfe und Unterstützung nach verheerenden Naturkatastrophen leistet. Die Helfer sind in der Waldbrandbekämpfung sowie dem Suchen und Retten von verschütteten Personen nach Erdbeben speziell ausgebildet. Alle der ca. 250 Mitglieder von @fire arbeiten ehrenamtlich und unentgeltlich. Sie sind vornehmlich Mitarbeiter von Berufsfeuerwehren, freiwilligen Feuerwehren und Rettungsdiensten, die sich zusätzlich ehrenamtlich in der internationalen Hilfe engagieren. Die Hilfsorganisation ist Mitglied im Weltfeuerwehrverband (CTIF) und der „International Search and Rescue Advisory Group” der Vereinten Nationen (INSARAG) und arbeitet nach international vorgegeben Standards. @fire bezieht keine öffentlichen Fördermittel, Kosten für Einsätze werden durch Spendengelder finanziert.

Der Schwerpunkt bei diesem Einsatz lag darin, Verschüttete zu lokalisieren, sie zu retten und medizinisch zu versorgen.

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Der Organisation gehören ca. 250 Mitglieder an..
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Katastrophenhilfe bedarf einer peniblen Koordination.

Rettungshunde:
Apple mit Hundeführer Lars Prößler aus Delmenhorst (NI) und Sheeva mit Hunde-führer Denis Laus aus Paris (F).

Die Mitglieder des Einsatzteams stammen aus:
Aachen (NRW), Aurich (NI), Berlin (B),
Delmenhorst (NI), Dortmund (NRW),
Glienicke (BB), Karlsruhe (BW), Basel (CH),
Lage (NRW), Marbach am Nekar (BW),
Paris (F), Rankweil (AT), Trier (RLP) und Wipperfürth (NRW).

Die Mitglieder des Einsatzstabs stammen aus:
Aarbergen (HE), Bonn (NRW), Dortmund (NRW),
Fehraltdorf (CH)/Henstedt-Ulzburg (SH), Freudenstadt (BW),
Großkarlbach (RLP), Hirschhorn (Nekar) (HE), Haar/München (BY), Okriftel/Frankfurt (HE), Osnabrück (NI), Rösrath (NRW),Trier (RLP), Wiesloch (BW), Wiesbaden (HE) und Wuppertal (NRW).

Wer sich über die weiteren bisher durchgeführten Hilfsprojekte von @fire informieren möchte oder die Organisation unterstützen will, der findet dafür auf der Website sämtliche Infos und Kontaktmöglichkeiten. 

>> www.at-fire.de

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