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Pferdehof

in Flammen

Pferdehof in Flammen

TEXT & FOTOS MICHAEL GRATZER, FF LEIBNITZ

Der Vollbrand eines Reitstalls erwartete die Feuerwehr Leibnitz in der Steiermark nach ihrer Ankunft vor Ort. In weiterer Folge kamen zwei Dutzend Wehren zum Einsatz. Mehrere Pferde kamen bei dem Großfeuer um.

 

Die Bauweise der zum Teil unter Denkmalschutz stehenden Gebäude begünstigte die Ausbreitung des Brandes. Ausgehend vom Stall griffen die Flammen auf ein weiteres Gebäude über.

Bereits auf der Anfahrt zogen dichte Rauchschwaden über das Leibnitzer Stadtgebiet. Die teils mehrere Hundert Jahre alten unter Denkmalschutz stehenden und großteils aus Holz gebauten Gebäude begünstigten den Verlauf des Brandes erheblich. Auf der Anfahrt wurden jedoch zahlreiche Einsatzfahrzeuge an der Zufahrt zum Brandobjekt durch die vielen Schaulustigen behindert.

Stall in Vollbrand, zweites Gebäude erfasst

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stand ein Stall bereits in Vollbrand, auf einen weiteren hatte das Feuer bereits übergegriffen. Die anwesenden Personen waren gerade dabei, so viele Pferde wie möglich in Sicherheit zu bringen. Erschwert wurden die gesamten Löscharbeiten noch dazu von starkem Wind, der die Einsatzkräfte vor besondere Herausforderungen stellte, denn die Asche flog bis zu mehrere Hundert Meter weit Richtung Seggauberg, wodurch dann auch noch die Böschung Richtung Schloss Seggau an einzelnen Stellen zu brennen begann.

Weitere Feuerwehren alarmiert

Die einsatzleitende Feuerwehr Kaindorf forderte umgehend weitere Feuerwehren aus dem ganzen Bereich Leibnitz an, um gegen die Flammen anzukämpfen; darunter auch mehrere Tanklöschfahrzeuge, da in der unmittelbaren Nähe kein Hydrant zur Verfügung stand. Die Feuerwehr begann an der Ostseite des Areals mit den Löscharbeiten. Mit mehreren Angriffsleitungen sollten zuerst vor allem die weiteren Gebäude in unmittelbarer Nähe geschützt werden.

Drehender Wind

Zeitgleich begann dazu der Löschangriff auf die zwei in Vollbrand stehenden Objekte. Nachkommende Einsatzkräfte sorgten mit mehreren Tragkraftspritzen für genügend Löschwasserzufuhr, das aus der glücklicherweise genau daneben fließenden Sulm gefördert wurde. Doch im Zuge des gesamten Einsatzes stellte der sich drehende Wind immer eine besondere Gefahr dar, auf welche die Feuerwehren stets aufpassen und die sie in ihren einsatztaktischen Entscheidungen berücksichtigen mussten.

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DIE EINSATZLEITUNG FORDERTE UMGEHEND VERSTÄRKUNG AN
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Einige Pferde sind im Chaos unbemerkt davongelaufen. Doch schon während der ersten Aufräumarbeiten zeigte sich, dass so manches Tier Opfer der Flammen wurde.

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VON PRAKTISCH ALLEN SEITEN
WURDE GEGEN DAS FEUER VORGEGANGEN,
UM EIN NOCH SCHLIMMERES SZENARIO
ALS OHNEHIN SCHON ZU VERHINDERn
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Brand unter Kontrolle nach etwa eineinhalb Stunden

Von praktisch allen Seiten wurde gegen das Feuer vorgegangen, um ein noch schlimmeres Szenario als ohnehin schon zu verhindern. Von unserer Seite wurde dazu auch der Wasserwerfer des Tanklöschfahrzeuges benutzt, um für mehr Wurfweite zu sorgen. Nach rund eineinhalb Stunden konnte der Brand langsam aber sicher unter Kontrolle gebracht werden. Daher wurde damit begonnen, die Dachziegel abzuräumen und die Glutnester in den Zwischendecken zu bekämpfen.

Mehrere Sekundärbrände durch Funkenflug

Während der Löschangriff an den Reitställen in vollem Gange war, wurden einige nachalarmierte Feuerwehren mit einem Löschangriff von Schloss Seggau herab zur Einsatzstelle beordert. Der Funkenflug löste auf der Böschung mehrere Kleinbrände aus, die es schnell einzudämmen galt. Glücklicherweise konnten diese lodernden Stellen relativ rasch unter Kontrolle gebracht werden.

Mehrere tote Pferde gefunden

Nachdem der Brand unter Kontrolle gebracht worden war, konnte bereits mit ersten Aufräumarbeiten begonnen werden. Dazu wurde ein Teleskoplader eingesetzt, um das Heu und die verschiedensten Baumaterialien wegzuschaffen und darin befindliche Glutnester löschen zu können. Leider wurden bei den Arbeiten auch die verbrannten Kadaver mehrerer Pferde gefunden, für die es leider keine Rettung mehr gab. Menschen kamen glücklicherweise keine zu Schaden. Einige Pferde sollen verschreckt davongelaufen sein, dazu kann derzeit aber noch keine verlässliche Aussage gemacht werden. Zur Klärung der Brandursache nahmen die Brandermittler der Polizei die Ermittlungen auf.

25 Feuerwehren mit fast 60 Fahrzeugen

Insgesamt standen am Einsatzort 25 Feuerwehren mit 56 Fahrzeugen und rund 250 Personen im Einsatz.

Nachdem der Brand weitgehend unter Kontrolle gebracht werden konnte, begann man die Glutnester in den Zwischendecken zu bekämpfen. Dieses Nebengebäude konnte allerdings nicht mehr gerettet werden.

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