DAS COOLSTE FEUERWEHR-MAGAZIN

KAMERAD

ROBOTER

KAMERAD ROBOTER

TEXT GERNOT FRIESCHER

Heute ist die Zukunft von gestern! Was reichlich philosophisch klingen mag, ist bereits im Begriff zur Realität zu werden. Die U.S. Navy will schon bald auf ihren Schiffen und U-Booten Feuerwehrleute aus Fleisch und Blut mit „intelligenten“ Robotern unterstützen.

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PRAXISGERECHTE DETAILS
ERLEICHTERN DEN JOB
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Bereits seit mehreren Jahren liegen in den Schubläden des U.S. Verteidigungsministeriums Pläne, um das Personal auf Kriegsschiffen, Flugzeugträgern und U-Booten bei der Brandlokalisierung und Brandbekämpfung durch Roboter zu entlasten. Zwar sind solche Meldungen über den Einsatz von Robotern in Gefahrenbereichen nicht wirklich neu, doch das Projekt „SAFFiR“ (Shipboard Autonomous Fire Fighting Robot) ist nicht bloß eine Träumerei von Wissenschaftlern, sondern wird bereits seit 2010 gezielt realisiert.

Die Grundidee der U.S. Navy ist es, auf ihrer Flotte die Zeit zwischen Brandlokalisierung, Herstellung der Löscheinsatzbereitschaft und des eigentlichen Löschvorganges zu reduzieren. Schon an Land ist es enorm wichtig, möglichst schnell erste Löschaktivitäten zu setzen. Auf einem U-Boot oder Flugzeugträger allerdings hat Zeitersparnis noch einen elementareren Einfluss. Denn wenn hier ein Brand zu spät entdeckt wird oder außer Kontrolle gerät, ist die Mannschaft hoffnungslos verloren. Zusätzlich kommt hier ein Faktor zu tragen, mit dem die meisten Einsatzkräfte an Land nicht in Berührung kommen: Waffen. Zahlreiche Schiffe und Boote der U.S. Navy sind mit ihnen und weiteren Gefahrenstoffen ausgestattet. Um im Brandfall große Schäden und Katastrophen zu verhindern, ist es essentiell, diese rasch zu bekämpfen. Ein Roboter spart hier wesentlich an Zeit, da dieser weder Schutzbekleidung noch Atemschutzgerät anlegen muss und sich somit schneller und näher an den Brandherd bewegen könnte. Daher wurde der Plan für einen „SAFFiR“ im Jahre 2010 aus der Schublade genommen und die konkrete Umsetzung begann.

Wasser marsch!
„SAFFiR“ erkennt selbständig Hitzequellen und bekämpft diese bereits im Anfangsstadium. Möglichst frühes Eingreifen verhindert speziell bei Schiffsbränden Katastrophen.

GELENKLEITER M32L-AT
Innovationen, die Sinn machen

Man darf die Magirus Gelenk-Drehleiter M32L-AT mit Teleskopteil wohl als DAS Original schlechthin bezeichnen. Mit ihr sind selbst schwierigste Einsatzbereiche, welche mit einer normalen Drehleiter nicht zu erreichen wären, kein Problem. Diese vollautomatische Gelenk-Drehleiter ist in der Lage, kombinierte und gleichzeitige Bewegungen nach DIN EN 14043 auszuführen. Sehr zur Sicherheit der Einsatzkräfte trägt der aktive Schwingungsdämpfer CS bei, denn diese computerunterstützte Einheit erkennt auftretende Schwingungen der Drehleiter schon in Sekundenbruchteilen und dämpft diese durch automatisiertes hydraulisches Gegensteuern. Das ist besonders bei plötzlich auftretenden Windböen enorm hilfreich.  Je nach Teleskop-Gelenkteil ist eine variable Eindringtiefe gegenüber Drehleitermodellen ohne Teleskop bis max. 4,7 m möglich. Eine besondere Aufgabe kommt dem VARIO-Abstütz-Sicherheitssystem zu. Dieses ermöglicht die Abstützung der Leiter auf einer beliebigen Breite von 2.400 mm bis 5.200 mm. Da die vier Abstützungen variabel gesteuert werden können, ist die Abstützbasis optimal an die Platzverhältnisse anpassbar und sogar Niveauunterschiede von bis zu 700 mm können ausgeglichen werden. Mit permanent zehn Punkten (6 Reifen und 4 Stützenteller) am Boden gewährleistet dieses Abstützsystem in jedem Anleiterfall höchste Standsicherheit und Sicherheitsreseve. Die Stützenkonstruktion erfüllt dabei selbst bei losem Untergrund eine Sicherheitshaltefunktion. Das Leitergetriebe selbst verfügt über eine selbständig arbeitende Seitenregulierung und ermöglicht eine Neigung von bis zu 17,6 %. Dass Magirus in der Tat versucht, den Anspruch eines Technologieführers zu erfüllen, erkennt man, wenn man die Bedienung und Steuerung unter die Lupe nimmt. Diese beeindruckt durch wirklich einfachste Handhabung, intuitive Displayanzeigen und verlässliche Computerunterstützung. Hier kann der Kunde darauf vertrauen, dass seit beinahe 30 Jahren mehrere tausend computergesteuerte Drehleitern von Magirus erfolgreich und zuverlässig ihren Dienst versehen und somit eine enorme Fülle an Erfahrungswerten in die Entwicklung miteinfließt.

GELENKDREHLEITER M32L-AS 
Für die wirklich „schweren“ Aufgaben

Diese Gelenkdrehleiter stellt mit ihrem vierteiligen Leitersatz und dem Einzelauszug eine Alternative für Einsätze dar, bei denen eine höhere Nutzlast von Vorteil oder eine höhere Beladungsleistung gefragt ist. Dabei kommt hier ein neuentwickeltes und patentrechtlich geschütztes Einzelauszugsystem zum Einsatz, welches es ermöglicht, dass zuerst das oberste Leiterteil ausgezogen wird und erst danach alle anderen Leiterteile folgen. Und wie wurde eine Steigerung der Nutzlast ermöglicht? Indem die Ingenieure bei Magirus das Gesamtgewicht reduzieren konnten und zugleich die Gewichtsverteilung zwischen den Achsen optimierten. So wird nun die Hinterachse im Vergleich zu Vorgängerversionen weniger stark belastet.

Diese von den Ingenieuren verordnete „Diät“ machte auch vor der Leiterspitze nicht halt und steigerte so die Ausladereichweite. Die wesentlichen Merkmale (wie die übersichtliche Bedienung und der computergestützte Schwingungsdämpfer) sind auch hier mit an Board. Bei der M32L-AS konnte die  Wasserleistung außerdem auf bis zu 2.500 l gesteigert werden, was durch eine neue Wasserdurchführung bewerkstelligt wurde

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DER NEUE HAUPTBEDIENSTAND ÜBERTRIFFT DIE ERWARTUNGEN
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In erster Linie muss eine Drehleiter durch Performance, Sicherheit und Ergonomie punkten. Hier wurde das alles auch noch optisch harmonisch gestaltet.

GROSSE AUSWAHL AN RETTUNGSKÖRBEN

Bei allen Vorzügen, über welche die Drehleitern von Magirus verfügen, darf jedoch eines nicht vergessen werden: Eine Drehleiter ist nur so effektiv wie der dazugehörige, auf den Einsatzzweck optimierte Rettungskorb. Hier decken die Ulmer so ziemlich jede Anforderung ab. Das beachtliche Portfolio beginnt mit den Körben der Serie RC300. Diese sind für eine Zuladung von drei Personen bzw. 300 kg ausgelegt. Die Körbe der Serie RC400 bieten vier Personen bzw. 400 kg Zuladung. In dieser Serie wurde Anfang des Jahres das Sortiment um den neuen RC400-C erweitert. Dieser besonders kompakte Korb ist speziell für Einsätze mit beengten Dach- und Gebäudestrukturen konzipiert, wie sie oftmals in Innenstädten vorzufinden sind. Als Flaggschiff dürfen aber wohl die Körbe der RC500 Serie bezeichnet werden. Hier finden fünf Personen Platz bzw. kann dieser Korb mit 500 kg belastet werden. Dabei sorgt eine flexible Selbstsicherung im Rettungskorb dafür, dass die im Korb befindlichen Personen auch zuverlässig absturzgesichert sind. Der Korbsteuerstand des RC 500 wurde mittig an der Vorderseite positioniert. So sind sämtliche Funktionen des Hauptbedienstandes auch im Korb verfügbar und der beleuchtete Farbbildschirm informiert den Bediener laufend über alle relevanten Daten. Der RC500 verfügt serienmäßig über eine feste Wasserverrohrung im Korbboden. Die Steigleitung im obersten Leiterteil ist permanent an diese angekuppelt. Bei Bedarf kann sie problemlos mit einem Kupplungsschlüssel gelöst werden. Die individuelle Gestaltung und Parametrierung der Rettungskörbe lassen einen schnellen Austausch bzw. die Erweiterung nach Kundenanforderung zu. Der Wechsel eines Rettungskorbes dauert nicht einmal eine Minute und kann von einer Person bewerkstelligt werden.

Unschlagbarer Service

Die ausgereifte Technik und die hochwertigen Fertigungsmaterialen sowie diverse Ausführungen ermöglichen es, dass eine Drehleiter von Magirus auch in Sachen Wartungs-/Serviceaufwand Maßstäbe setzt.

In der Regel sieht eine Magirus Drehleiter das Herstellerwerk bei der Auslieferung das letzte Mal. Service- und Wartungsarbeiten werden vor Ort durchgeführt. Fixkosten im Wartungsvertrag bewahren die Nutzer vor unangenhemen Überraschungen, die flächendeckende Servicelandschaft sorgt für terminlich reibungslose Abwicklung.

Condrad Dietrich Magirus wäre bestimmt stolz, wenn er sehen könnte, welche Entwicklung seine „Mutter aller Drehleitern“ ins Rollen gebracht hat. Bestimmt würde es ihn freuen zu sehen, was die Ingenieure bei Magirus tagtäglich leisten. Zudem wäre er wohl auch sehr zufrieden darüber, dass die mitunter noch immer innovativsten und hochwertigsten Drehleitern seinen Namen tragen.