JUPITER
JUPITER
Steht uns bei
Steht uns bei
Jupiter steht uns bei
TEXT GERNOT FRIESCHER
FOTOS POK & BE ETTISWIL
Wenn Feuerwehrleute tatsächlich durchs Feuer müssen, steigt der Puls, erhöht sich der Adrenalinspiegel und ja, auch Angst kann aufkommen. Sind dann auch noch Gefahrenstoffe mit im Spiel, spitzt sich die nervliche Belastung zu. Ein kleiner Roboter mit großem Namen verspricht hier tatkräftige Entlastung.
» Wir sind für die Zukunft gut aufgestellt «
Kann das nicht jemand anderer tun?“ Diese Frage hat sich insgeheim wohl schon jede Einsatzkraft einmal gestellt, wenn sich das Gefahrenpotenzial im Brandeinsatz zuspitzt. Einige Einsatzszenarien sprechen in der Tat für den Einsatz von JUPITER. Ausgerechnet der Name des größten Planeten unseres Sonnensystems stand Pate für den Raupenlöschroboter mit den kompakten Abmessungen.
GROSSE NACHFRAGE AUS DER INDUSTRIE
Was auf den ersten Blick vielleicht aussehen mag wie ein zu groß geratenes Spielzeug, darf in seiner Wirkung und seinen Einsatzmöglichkeiten jedoch keineswegs unterschätzt werden. Der etablierte französische Hersteller von Brandbekämpfungsarmaturen POK® greift auf eine über 40-jährige Erfahrung in der Entwicklung und Herstellung dieser Werkzeuge zurück. Zahlreiche Produkte entstanden aufgrund des engen Austausches mit Kunden aus der Praxis. Das sind Feuerwehren genauso wie große Namen in der Öl- und Gasindustrie. Selbst Betreiber von Atomkraftwerken verlassen sich auf die zuverlässigen Produkte von POK®.
Immer wieder wurde von Kunden der Wunsch geäußert, einen Roboter zu konstruieren, bei dem es möglich sei, einen Wasserschlauch anzuschließen und ferngesteuert so nahe wie möglich an den Brandherd zu gelangen. Die Einsatzkraft solle dabei in sicherer Entfernung die Brandbekämpfung mit JUPITER durchführen können. Letztes Jahr war es schließlich soweit: Stolz konnte man den Löschroboter der Öffentlichkeit präsentieren.
Kurz darauf wurden bereits die ersten JUPITER Löschroboter an Feuerwehren und Industriebetriebe bis nach China ausgeliefert.
Während die Einsatzkraft den Löschroboter aus sicherer Entfernung steuert, dringt Jupiter in den Löschbereich vor. Bis zu 160 m Wurfweite sind möglich.
JUPITER BEWEISST QUALITÄTEN
Im Grunde genommen ist JUPITER eine fernsteuerbare Monitor-Verlängerung mit Raupenantrieb. Dieser Antrieb hält große Temperaturen aus und macht den ca. 310 kg schweren Löschroboter äußerst agil auch auf unwegsamem Gelände oder wenn sich Hindernisse in den Weg stellen. Mit seinen 3 km/h Höchstgeschwindigkeit zieht er unaufhörlich den Wasserschlauch hinter sich her und fährt immer näher an den Brandherd heran. Ausgestattet mit einem 4.000 lpm fördernden Monitor (DN65) bzw. einem Schaumrohr ist die Wasserwurfweite bei guten Bedingungen bis zu 160 Meter. Besonders die Robustheit spricht das Klientel an. Abgesehen von Ersatz-Gummiraupen und einer Reinigung nach dem Einsatz bezeichnet der Hersteller JUPITER als wartungsfrei. Auch die Einschulung von Einsatzkräften ist in einem Tag erledigt. Die Bedienung und Funkfernsteuerung sind intuitiv aufgebaut. Schon in Kürze will der Hersteller weitere Varianten des JUPITER anbieten. So können zukünftig Wärmebildkameras, Gassensoren oder Kamerasysteme montiert werden. Auch ein beweglicher Greifarm – nach dem Vorbild von Schweißrobotern – steht in Kürze als Option zur Verfügung. „Die Ausstattung bestimmt der Kunde selbst. Danach richtet sich auch die Lieferzeit. Momentan sind wir in der Lage in ca. 3 Wochen einen JUPITER zu bauen, sobald alle erforderlichen Teile bei uns angeliefert wurden“, so der verantwortliche Entwicklungsdirektor Dr. Philippe Weber. Damit dem kleinen Roboter nicht der „Atem“ in entscheidenden Momenten ausgeht, ist er mit zwei Lithium-Ionen-Akkus ausgestattet. Diese erlauben eine Einsatzdauer von bis zu vier Stunden, obwohl ein durchgehender Betrieb in der Praxis von solch einer Länge eher unwahrscheinlich scheint.
RENNOMIERTER AUSSTATTER VERTREIBT JUPITER
Da der Löschroboter JUPITER noch als durchwegs „junges Kind“ in der Branche bezeichnet werden darf, finden sich bisher kaum Händler für den Roboter. Einer der renommiertesten Feuerwehrausstatter zählt jedoch zu den ersten Vertriebspartnern für JUPITER. Die Brandschutz Ettiswil AG mit Sitz in der Schweiz ist erster Ansprechpartner für Interessenten. Dabei scheint die Wahl, sich für die BE Ettiswil entschieden zu haben, kein Zufall gewesen zu sein. Immerhin blickt man hier auf eine lange Feuerwehr-Tradition zurück. Was als Schlauchweberei begann – heute betreibt man eine der modernsten Schlauchweberein – entwickelte sich zu einem dynamischen Vollausstatter für Feuerwehren. Alles außer Fahrzeugaufbauten und Atemschutzgerät kann hier aus einer Hand bezogen werden. Im hauseigenen Feuerwehr-Campus wird in Fachsymposien Wissen über Ausrüstung und Gerätschaft an Einsatzkräfte vermittelt. Mit den beiden Tochtergesellschaften ABAG Brandschutz und Feuerlöscher AG sowie der SE Slovakia Fire Protection s. r. o. hat man die Position als führender Anbieter von Handfeuerlöschern gefestigt.
Wir sind schon gespannt, wie sich der Verkauf von JUPITER in Zukunft entwickeln wird. Denn für Betriebsfeuerwehren in Industriebetrieben wie etwa Raffinerien oder Feuerwehren, deren Einsatzradius Tunnelabschnitte beinhaltet, ist dieser Roboter durchaus eine Überlegung wert.
Die Mitarbeiter bilden das Rückgrat der BE Ettiswil AG. Zu sehen Angestelte der SE Slovakia Fire
Michael Bucheli und Michael Signer von der ABAG (Bild rechts oben) und Protection s.r.o. (Bild unten).