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Grossfeuer

in Reifenlager

Grossfeuer im Reifenlager

TEXT SIMON HEUßEN
FOTOS FEUERWEHR BOCHUM

Ein die Nacht hell erleuchtendes Großfeuer beschäftigte die Feuerwehr in Bochum. Zuvor war es bei einem Reifenhändler zu einem Brand gekommen. In weiterer Folge brannten rund 850 Kubikmeter Fahrzeugreifen, die in Stahlpaletten mehrere Meter hoch gelagert waren. Eine Person erlitt eine Rauchvergiftung.

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ZU SPITZENZEITEN WAREN BIS ZU 80 EINSATZKRÄFTE ZUGLEICH VOR ORT. ÜBER DEN GESAMTEN EINSATZZEITRAUM WAREN 120 KRÄFTE DER BERUFS- UND FREIWILLIGEN FEUERWEHR EINGEBUNDEN.
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Um kurz nach 23.30 Uhr meldeten unzählige Anrufer eine Rauchentwicklung sowie Flammenschein vom Gelände eines Reifenhändlers an der Robertstraße, direkt angrenzend an die Autobahn A40. Sofort wurden Einsatzkräfte aller drei Feuerwachen zum Brandort entsandt. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte der Innenstadtwache bot sich folgendes Bild: „Ein mehrere Meter hoher Reifenstapel direkt neben der Lärmschutzschutzwand zur A40 stand in Vollbrand. Die Flammen drohten auf weitere Reifenstapel sowie einen abgestellten Lkw und eine Lagerhalle überzugreifen“, erzählt der Autor. „Die Flammen schlugen bereits meterhoch auf die Fahrbahn der A40 und eine dichte schwarze Rauchsäule stand über der Einsatzstelle!“ Aufgrund dieser massiven Rauchentwicklung wurde auch eine Warnung vor Geruchsbelästigung über die Warn-APP NINA veröffentlicht.

Vollalarm für Freiwillige Feuerwehr

Aufgrund der dramatischen Lage wurde Vollalarm für die Freiwillige Feuerwehr ausgelöst und weitere Einsatzkräfte wurden nach Hamme geschickt. Auch zwei Teleskopmasten (einer der Feuerwehr Dortmund und einer der Werkfeuerwehr Thyssen Krupp) wurden vorsorglich alarmiert, kamen jedoch nicht mehr zum Einsatz.

Riegelstellung aufgebaut, Material entfernt

Da keine Personen akut gefährdet waren, begannen die Einsatzkräfte sofort mit dem Aufbau einer sogenannten Riegelstellung zu den gefährdeten Bereichen. Mitarbeiter des Unternehmens unterstützen diese Arbeiten, indem sie mit Gabelstaplern weitere Reifenpaletten entfernten. Ein Mitarbeiter erlitt dabei eine Rauchvergiftung und musste nach erster Versorgung durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus transportiert werden. Durch den Einsatz von insgesamt acht Strahlrohren und das Entfernen der angrenzenden Reifenpaletten konnte ein Übergreifen des Brandes erfolgreich verhindert werden.

Brand nach 90 Minuten unter Kontrolle

Nach etwa 90 Minuten war der Brand so weit unter Kontrolle, dass keine Ausbreitung mehr drohte. Um die Reifen komplett ablöschen zu können, mussten die Stahlpaletten sowie die Reifen auseinander gezogen werden. Hierbei unterstützen die Betriebsmitarbeiter die Arbeit der Feuerwehr erneut vorbildlich, zudem kam ein Radlader des Technisches Hilfswerkes (THW) zum Einsatz. Der gesamte Bereich wurde mit Schaum abgedeckt. Da trotz des massiven Schaumeinsatzes immer wieder einzelne Brandnester aufflackerten, blieb eine Brandwache, gestellt durch die Freiwillige Feuerwehr, bis 8.30 Uhr am Einsatzort.

Über 120 Kräfte eingebunden

Insgesamt waren in der Spitze bis zu 80 Einsatzkräfte vor Ort, über den gesamten Einsatz waren rund 120 Einsatzkräfte der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr in die Löscharbeiten eingebunden. Die A40 war aufgrund der Rauchentwicklung bis ca. 3.30 Uhr voll gesperrt. Zur Brandursache hat die Polizei die Ermittlungen aufgenommen.