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FLAMMEN-

INFERNO

Flammeninferno

TEXT & FOTOS: MARTIN GARBER/BFVDL

Die Marktgemeinde Wies im steirischen Bezirk Deutschlandsberg war Schauplatz eines Großfeuers, für dessen Bekämpfung fast 300 Feuerwehrleute im Einsatz standen. Das ehemalige Sägewerk ging in Flammen auf.

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Wenn ein Sägewerk in Flammen steht, ist jede Einsatzkraft gefordert. Bei diesem Brand waren das fast 300 Personen.
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Das Feuer breitete sich rasch aus. Aufgrund der enormen Hitze wurden sogar Schläuche beschädigt.

Die drei umliegenden Freiwilligen Feuerwehren Wernersdorf, Vordersdorf und Wies wurden zunächst zum Industriebrand alarmiert. Eine rasche Brandausbreitung in dem weitläufigen Gebäudekomplex und die notwendige Löschwasserversorgung machten letztendlich den Einsatz von 26 Feuerwehren mit 50 Fahrzeugen und 276 Feuerwehrmitgliedern erforderlich.

Flammen aus dem Gebäude

„Bereits beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte schlugen die Flammen aus dem Gebäude, rasch wurde ein Löschangriff mit mehreren Rohren gestartet und weitere umliegende Feuerwehren alarmiert“, erzählt Hans Jürgen Ferlitsch vom Bereichsfeuerwehrverband Deutschlandsberg gegenüber BRANDHEISS.  In der zum Teil aus Holz errichteten Halle breitete sich der Brand rasch weiter aus, sogar Feuerwehrschläuche wurden bei den Löscharbeiten aufgrund der enormen Hitzeentwicklung in Mitleidenschaft gezogen.

Immer wieder wurden Kräfte nachalarmiert

Sukzessive erfolgte bis 05.21 Uhr morgens die Alarmierung weiterer Feuerwehren, darunter unter anderem das Atemschutzfahrzeug der Betriebsfeuerwehr Magna Lannach, das Einsatzleitfahrzeug der FF Wildbach, die Drehleiter aus Deutschlandsberg, größere löschwasserführende Fahrzeuge aus Oberhaag und Gamlitz und das LUF, ein in erster Linie für Tunnelbrände vorgesehenes Löschunterstützungsfahrzeug der FF Mooskirchen aus dem Bezirk Voitsberg.

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DIE SCHÄDEN SIND ENORM. DOCH ANGREZENDE GEBÄUDE KONNTEN GESCHÜTZT WERDEN.
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LUF-Einsatz

Mit Hilfe des LUF60 wurden über Stunden Löscharbeiten in den einsturzgefährdeten Hallenabschnitten durchgeführt. Für die späteren Nachlöscharbeiten bei den vorhandenen Glutnestern wurde auch Netzmittel eingesetzt, um so noch tiefer in das Brandgut eindringen zu können. Während der Arbeiten der Entsorgungsunternehmen wurden die Abrissbagger und die noch vorhandene Hallenstruktur gekühlt. Auch das Ablöschen des Brandschuttes funktionierte mit dem LUF einwandfrei.

Schwierige Löschwasserversorgung

Die schwierige Löschwasserversorgung vor Ort wurde in erster Linie durch Hydranten, mehrere Zubringleitungen aus einem vorbeifließenden, aber leider aufgrund der Trockenheit Niedrigwasser führendem Bach und die genannten größeren Tanklöschfahrzeuge im Pendelverkehr sichergestellt.

Feuer nach 5 Stunden unter Kontrolle

Nach knapp fünf Stunden war der Brand so weit unter Kontrolle, dass die ersten Einsatzkräfte aus dem Einsatz herausgelöst werden und ihre Einsatzbereitschaft wiederherstellen konnten. „Umfangreiche Nachlöscharbeiten machten es aber dennoch erforderlich, dass zunächst über 100 Feuerwehrleute vor Ort blieben“, so Ferlitsch weiter. Die Löscharbeiten würden dann noch den ganzen Tag andauern. Eine Brandausbreitung auf ein angrenzendes Bürogebäude und weitere Gebäudeteile konnte durch den Großeinsatz verhindert werden, der entstandene Sachschaden dürfte jedoch enorm sein.