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Lasst euch

nicht täuschen

Lasst euch nicht täuschen

TEXT GERNOT FRIESCHER
FOTOS HAIX

Mit der Kennzeichnung „Made in Europe“ assoziieren viele Konsumenten einen hohen Anspruch an die Qualität eines Produkts. Zahlreiche Hersteller schmücken sich mit dieser Kennzeichnung ähnlich wie mit einem Orden. Doch „Made in Europe“ ist nicht gleich „Made in Europe“.  Am Beispiel des bayerischen Funktionsschuhherstellers HAIX erfahren wir genaueres über die Aussagekraft dieser Kennzeichnung.

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Made in Europe
ist bei uns
täglich gelebte Praxis.
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Man kann nicht einfach bei einer Maschine auf einen Knopf drücken und plötzlich kommt am anderen Ende ein fertiges Paar Schuhe heraus. Bei der Produktion von Funktionsschuhen ist handwerkliches Geschick und viel fachliches Know-how nötig. Daher bildet HAIX einen Großteil der Mitarbeiter selbst aus. Ausbildungsplätze sind somit heiß begehrt.

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Bei unserem wichtigsten Rohstoff,
dem Leder,
achten wir penibel
auf eine nachhaltige
und faire Herstellung.
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Produkte mit der Kennzeichnung „Made in Europe“ sind schon eine tolle Sache, oder doch nicht? Wir von BRANDHEISS verfügen nicht über das nötige Wissen, um diese Frage alleine beantworten zu können. Brauchen wir auch nicht. Denn in dieser ernsten Angelegenheit greift uns niemand Geringeres helfend unter die Arme als der weltweit erfolgreiche Schuhhersteller HAIX.  Beim bayerischen Schuhhersteller bekennt man sich nämlich sehr selbstbewusst zur Aussage: „HAIX ist 100 Prozent Made in Europe!“

DER CHEF ERKLÄRT ES PERSÖNLICH

Ewald Haimerl, Geschäftsführer von HAIX und Schuhmacher in dritter Generation, trifft den Nagel punktgenau verbal auf den Kopf: „Ein Schuh darf gemäß den Vorschriften die Kennung ‚Made in Europe’ tragen, selbst wenn die einzelnen Komponenten in Asien, Afrika oder anderswo auf der Welt gefertigt wurden. Lediglich Oberteil und Sohle müssen in Europa schlussendlich zusammengeführt werden.” Diese Aussage muss erst verdaut werden, fühlt man sich bei solchen juristischen Schlupflöchern als Konsument doch ein wenig an der Nase herumgeführt. „Das ist zwar alles legal, aber ehrlich ist es nicht!“, fügt der Chef von weltweit 1.300 Mitarbeitern hinzu. Das Unternehmen HAIX hingegen bekennt sich konsequent zum Standort Europa, auch wenn eine Auslagerung höhere Erträge bringen würde. Bei HAIX hat die Wahl des Standortes so eine große Bedeutung, dass man kürzlich eine eigene Dokumentation zu diesem Thema drehte. Der in Deutschland, Vietnam und Kroatien gedrehte Imagefilm erfreut sich sehr großer Beliebtheit und kann unter www.haix.com angesehen werden.  
Seit der Unternehmensgründung sitzt die Firma im bayerischen Mainburg. Dort ist im Oktober 2017 ein neues Logistikzentrum eröffnet worden, von dem aus die Funktionsschuhe des Hightech-Herstellers in die ganze Welt versendet werden. In der Unternehmenszentrale sind außerdem die Abteilungen Forschung & Entwicklung, Design, Marketing und der Zentralvertrieb angesiedelt. In hochmodernen Forschungs- und Prüflabors entwickeln hier Schuhspezialisten und Ingenieure neueste Trends und Funktionen. Selbst ein Teil der Produktion liegt noch immer in der bayerischen Heimat. Der Großteil der rund 1,2 Millionen Paar Schuhe, die HAIX jährlich produziert, entsteht aber im kroatischen Obuca. Mehr als 1.000 Mitarbeiter fertigen hier seit 2009 HAIX Funktionsschuhe in allerhöchster Qualität. Gemeinsam mit dem Werk in Mainburg zählen die Produktionsstätten in Kroatien zu den modernsten Schuhfertigungsanlagen der Welt. Allerdings wird im Hause HAIX ehrlich und transparent mit der eigenen Vergangenheit umgegangen. So musste zwischen 2014 und 2015 HAIX kurzzeitig selbst in Vietnam produzieren lassen. Der Grund dafür war schlichtweg jener, dass mit der Abwanderung von Schuhherstellern nach Asien auch das damit verbundene Know-how aus Europa verschwand. Geschickt holten die Mainburger Spezialisten in dieser kurzen Zeit das Fachwissen zurück und haben erkannt, dass der Weg nach Asien nicht unnötig lange von HAIX beschritten werden würde.

QUALITÄT UND NACHHALTIGKEIT SIND KEIN WIDERSPRUCH

Bevor Schuhe auf europäischem Boden überhaupt gefertigt werden können, steht die Thematik der Materialbeschaffung an. Auch hier vertraut HAIX auf Materialien und Rohstoffe vorwiegend „Made in Europe“ und greift somit zum Großteil auf Leder aus Europa zurück. Die Zulieferer wie etwa Gerbereien müssen dabei strengste Normen und Richtlinien erfüllen, um als Lieferant überhaupt in Frage zu kommen. Dabei sind zahlreiche Kriterien der Zulieferer wesentlich höher erfüllt, als es von gesetzlicher Seite vorgeschrieben wäre.

QUALIFIZIERTE MITARBEITER ALS SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG

Nur zu leicht übersieht man einen signifikanten Faktor, der jedoch maßgeblich für die Qualität von Funktionsschuhen ist: die Qualifikation der Mitarbeiter! Viele Mitarbeiter haben ihre Karrieren bei HAIX als Azubi/Lehrling gestartet. Derzeit lernen rund 80 Auszubildende einen kaufmännischen oder technischen Beruf in den Standorten Bayern bzw. Kroatien. Dabei genießen die Ausbildungen einen exzellenten Ruf! Jedes Jahr bewerben sich daher viele junge Menschen bei HAIX für einen der begehrten Ausbildungsplätze – wohlwissend, dass der Großteil von ihnen im Anschluss im Betrieb weiter tätig bleiben kann.
Obwohl wir von BRANDHEISS schon öfter bei Produktvorstellungen mit der Auszeichnung „Made in Europe“ konfrontiert waren, hat bei der Ausarbeitung dieses Berichtes auch unsere Redaktion durchaus Neues dazugelernt. Wer weitere Informationen zu diesem Thema in Zusammenhang mit HAIX wünscht, dem sei der Besuch der Website www.haix.com nahegelegt.

Weitere Infos unter– www.haix.de