DAS COOLSTE FEUERWEHR-MAGAZIN

Wenn die Feuerwehr

den Rasen mäht

Wenn die Feuerwehr den Rasen mäht.

TEXT CHRISTIAN SOMMER & HERMANN KOLLINGER
FOTOS CHRISTIAN SOMMER

Christian Sommer kommt aus Herxheim in Deutschland. Er ist nicht nur ein Bastler, sondern auch ein Feuerwehrmann. Wie sonst würde er auch auf die Idee kommen, seinen Rasenmäher-Roboter zu einem Feuerwehrmodell umzubauen und ihm ein Feuerwehrhaus als Unterschlupf zu bieten.

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Die Anbauteile sind voll
funktionsfähig und stammen
vorwiegend aus dem KFZ-Bereich.
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Die Idee kam Christian durch seinen jüngsten Sohn Ben. Wie Papa findet auch der 10-Jährige die Feuerwehr sehr interessant. Nicht umsonst gießt der Bursche den Garten nicht einfach mit einem Schlauch, sondern mit einem D-Rohr; so wie es sich für einen eifrigen Feuerwehrmann schließlich gehört. Und wie kann es da sein, dass hier ein „stinknormaler” Rasenmäher im Garten seinen Dienst verrichtet? Da muss doch auch etwas Anderes möglich sein.

Umbau in vielen Stunden

Papa Christian ließ diesen Gedanken natürlich nicht untätig verstreichen. So nahm er seinen Automower 315 von Husqvarna mit 22 cm Schnittbreite und strengte die Hirnzellen an. „Ich habe den Roboter zerlegt und das Gehäuse in RAL-3000 (feuerwehrrot) lackiert. Die Anbauteile stammen aus dem KFZ-Zubehör sowie dem Elektronik-Handel”, erzählt Sommer gegenüber BRANDHEISS. Den Zusatznamen „Modell RMF-22” verpasste Sommer dem Mäher selbst. „Analog zu einem HLF 20/16 (Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug mit 2.000 Liter Pumpenleistung und 1.600 Liter Wassertank) habe ich RMF 22  (Rasenmähfahrzeug mit 22 cm Schnittbreite) selbst erfunden”, so der eifrige Feuerwehrmann.

Der Rasenmäher „RMF-22“ von Christian Sommer ist ein absolutes Unikat. An Detailverliebtheit mangelt es dabei nicht. Die Lackierung ist in RAL-3000 gehalten und selbst die standesgemäße Beleuchtung ist funktionsfähig.

Dann ging es an die erforderlichen Scheinwerfer, für die er eine LED-Nummernschildbeleuchtung verwendet. Die Rückleuchten bestehen aus Lkw-Seitenmarkierungsleuchten. Die Spannungsversorgung derselbigen kommt aus dem bordeigenen Akku. Ebenso ist ein Leistungs-Reed-Kontakt verbaut, der die Beleuchtung bei der Einfahrt in die Ladestation automatisch abschaltet. Ein manueller Schalter ist ebenfalls verbaut, damit man die Beleuchtung auch selbst abschalten kann.

Nicht im Regen stehen lassen

Eine Garage musste natürlich auch sein. Man kann den einzigartigen Feuerwehr-Rasenmäher-Roboter doch nicht in der prallen Sonne oder gar im Regen stehen lassen. So war es anfangs lediglich ein kleiner Schuppen, in den der Roboter einfahren konnte. Aber das war wohl weder Ben noch Christian genug. Also folgte der nächste Schritt: der Ausbau zum Feuerwehrhaus samt automatischem Tor. Aber auch das automatische Tor hatte seinen Grund: Der Rasensprenger hatte den Schuppen immer wieder unter Wasser gesetzt.

„Es war einiges an Tüftelarbeit, bis ich die Mechanik entwickelt hatte. Der Robbi öffnet und schließt das Tor rein mechanisch. Beim Ausfahren fährt er gegen das Tor, ein normaler Schrankklappenöffner aus dem Küchenbau lässt das Tor dann nach oben fahren. Bei der Einfahrt ins Feuerwehrhaus schiebt der Roboter einen Bügel vor sich her, der dann mittels Federn und Seilen das Tor hinter sich zuzieht”, erzählt Christian Sommer mit Stolz.