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Im Zentrum der Neuheiten

TEXT GERNOT FRIESCHER
FOTOS RETTER MESSE

Veranstalter von großen Events haben auch schon angenehmere Tage als diese erlebt. So ziemlich jedes Event bzw. Großveranstaltung steht aufgrund der Corona-Pandemie vor einer Absage oder Verschiebung. Österreichs größte Leitmesse für Einsatzkräfte, die RETTER WELS, bleibt davon nicht unberührt. Gleich mehrmals wurde der Termin verlegt. Nun ist die Durchführung – unter strengen Auflagen – gesichert und der Termin vom 29. bis 31. Oktober 2020 quasi in Stein gemeißelt. Wir haben den verantwortlichen Projektleiter Herrn Mag. Erich Haudum zu einem Interview geladen und bekamen dabei aufschlussreiche Antworten.

 

TEXT GERNOT FRIESCHER
FOTOS RETTER MESSE

Es ist uns etwas gelungen, was noch keiner Feuerwehrzeitschrift zuvor gelang! Dank der tatkräftigen Unterstützung von Universal TV konnten wir einen der beliebtesten Darsteller der Serie CHICAGO FIRE für ein Exklusivinterview gewinnen. Miranda Rae Mayo – vielen besser bekannt in der Rolle der Stella Kidd – gewährte uns Einblicke in den Entstehungsprozess der Serie und verriet BRANDHEISS ihre ganz persönliche Beziehung zur Feuerwehr.

Mag. Erich Haudum ging im Interview auf die besonderen Gegebenheiten eines Messeveranstalters in Zeiten von Corona ein.

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„Eine Messe zu veranstalten bedeutet für mich in erster Linie auch hinzuhören.“
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Herr Mag. Haudum, die Retter-Messe wurde ja nun vom April 2021 wieder auf den Oktober 2020 vorgezogen, was dem ursprünglichen Veranstaltungszeitpunkt entspricht. Können Sie uns die Beweggründe für die eigentlich zweimalige Terminänderung erklären und welche Gegebenheiten wurden diesbezüglich in Ihrem Team abgewogen?

Die Retter Wels ist traditionell die 2-jährlich in geraden Jahren stattfindende österreichische Leitmesse für alle Einsatzorganisationen. Schon bei der letzten Ausgabe 2018, die beste Messe seit Bestehen, wurde klar, dass es große Zurückhaltung bei den Ausstellern geben würde, wenn im Juni 2020 die Internationale Leitmesse INTERSCHUTZ und ganz regulär dann die Retter Ende September 2020 stattfinden würde. Mit einem Abstand von nur knapp 3 Monaten wäre der Großteil der Aussteller aus Kosten- und Ressourcengründen nicht bereit gewesen, auch noch die Retter im selben Jahr einzuplanen. Daher haben wir uns eng mit den Ausstellern und Partnern, auch mit dem Österreichischen Feuerwehrverband, abgestimmt und den Termin für Frühjahr 2021 festgelegt –   sozusagen als „Nachlese“ zur Interschutz mit einem Abstand von etwa 10 Monaten.

Dann kam Corona! Und es kam zur Verschiebung der INTERSCHUTZ um ein Jahr auf Juni 2021. Es war rasch klar, dass der Termin im April 2021 nicht mehr zu halten war. Als konkreter Termin kam dann der 29. – 31. Oktober 2020 zustande.

Dies einmal als Erklärung, warum es zur zweimaligen Terminänderung kam. Zu den „Gegebenheiten“: Das Retter-Messeteam ist erfahren und flexibel und konnte sich rasch auf die neue Situation einstellen.

Kann man Österreichs größte Leitmesse für Einsatzorganisationen einfach so um sechs Monate vorverlegen bzw. welche Probleme und Hürden gibt es dabei zu bewältigen?

Wir sind ein erfahrenes Team, was die Marktkenntnis und das Wissen um Entwicklungen bei den Einsatzorganisationen betrifft. Wir sind daher in der Lage, auch solche Ereignisse wie jetzt eben die Corona-Krisenlage zu stemmen, auch wenn das für alle von uns eine noch nie dagewesene Situation ist. Darüber hinaus sind wir mit allen Einsatzorganisationen bestens vernetzt, bleiben ständig am Ball, insbesondere mit den Feuerwehren, repräsentiert durch den Österreichischen Feuerwehrverband. Das unterstreicht, dass wir unsere Entscheidungen eben nicht „einfach so“ treffen, sondern abgesichert und abgestimmt. Messen zu veranstalten bedeutet in erster Linie hinzuhören; hinzuhören auf die kommerziellen Aussteller und die Besucher. Und dann klare Entscheidungen zu treffen. Dass die Corona-Situation die bekannten wirtschaftlichen und gesundheitlichen Herausforderungen aufwirft, ist klar und trifft besonders uns als Messeveranstalter stark.

Wie fiel die Resonanz auf diese Entscheidung bei den Ausstellern aus bzw. welche Vorteile ergeben sich für diese mit dem neuen Termin?

Die überwiegende Reaktion bei den Ausstellern war positiv. Sehr dankbar sind wir auch für die grundsätzliche Unterstützung aus dem Österreichischen Bundesfeuerwehrverband. Wenn etwa Feuerwehrpräsident Albert Kern erklärt, dass die Retter im Herbst einen Schub in der Wirtschaft bewirken wird und sein Team bereits an den Vorbereitungen arbeitet, so gibt uns das Bestätigung.

Andererseits gibt es verständlicherweise auch Unternehmen, die die Entwicklung rund um Corona noch abwarten wollen und auch solche, die wirtschaftlich schauen müssen, wie sie aus der Krise herauskommen, wie alle Wirtschaftsbetriebe auch.

Die Vorteile der Retter im Herbst 2020 sind – natürlich unter den Bedingungen der „neuen Normalität“ – eindeutig: Alle Neuheiten zum richtigen Zeitpunkt und geballt an einem Ort live und in echt zu sehen, weil nur auf einer Messe der höchstpersönliche Kontakt zwischen Ausstellern und Kunden möglich ist. Die Retter ist der Treffpunkt für die große Schar der „Lebensretter“ und Wels der Ort, wo die Community der Einsatzorganisationen zusammenkommt. Und es bedeutet persönliche Beratung und das haptische und interaktive Live-Erlebnis der Produkte und von Emotionen. Gerade die große „Feuerwehrfamilie“ braucht die Retter Wels als Ort des Zusammenkommens und des Informationsaustausches.

Eine der wohl größten Herausforderungen für Event-Veranstalter in der Gegenwart heißt CORONAVIRUS. Was wird bei dieser Retter-Messe anders sein als bisher für deren Aussteller aber auch Besucher?

Ich bin der Meinung, dass gerade diese Zielgruppe – sowohl bei Ausstellern als auch Besuchern – sehr gut mit der momentanen Situation und Lage umzugehen wissen und gerade bei Einsatzorganisationen die Selbstverantwortung sehr ausgeprägt ist. Nichtsdestotrotz werden wir auf Abendveranstaltungen, Side-Events sowie Sonderveranstaltungen, deren Durchführung mit der Einhaltung der Abstandsregelung von 1 m nicht möglich sind, selbstverständlich im Sinne der Sicherheit verzichten. Die Besucher werden zudem ersucht, die Tickets heuer online zu erwerben, um einen reibungslosen Zugang zu gewähren. 

Was wird von Seiten der Organisation unternommen, damit sich Besucher der Retter-Messe auch wirklich sicher fühlen können?

Das COVID-19-Präventionskonzept wurde auf Basis der festgelegten Regelung mit der zuständigen Behörde und auf Basis der gültigen Lockerungsverordnung erstellt. Zusätzlich wird ein qualifizierter COVID-19-Beauftragter bestellt, der für die Umsetzung und Einhaltung dieser Regeln vor Ort verantwortlich sein wird. Wir als Messeveranstalter sind davon überzeugt, dass wir gemeinsam mit allen beteiligten Partnern verantwortungsvolle aber vor allem auch erfolgreiche Messen im Sinne unserer Aussteller und Besucher durchführen können. Die Regelungen werden sich speziell auch auf Hygienestandards bei Ausstellern und Besuchern konzentrieren, unter anderem mit Maßnahmen wie einer hohen Dichte an Desinfektionsspendern bei den Eingängen, Toiletten und Informationsstellen. Für den Veranstaltungsbetrieb werden die Reinigungs- und Desinfektionsintervalle in den Sanitärbereichen sowie bei höherfrequentierten Kontaktflächen (z.B. Treppengeländer) erhöht. Die Messehalle 21 verfügt über ein Gebäudemanagement auf neuestem technischem Niveau – dies gewährt einen regelmäßigen Luftaustausch. 

Gibt es für die Aussteller – vor allem jene mit regem Kundenkontakt auf den Messeständen – Auflagen bzw. Verhaltensregeln?

Jeder Aussteller erhält von uns einen A4-Aushang mit den geltenden Hygienemaßnahmen – dieser muss vom Aussteller gut sichtbar angebracht werden. Diese richten sich im wesentlichen auf die Maßnahmen, die ich in der vorigen Frage bereits skizziert habe. Die Hallen- und Freigeländeplanung wird von uns großzügiger gestaltet und die Gangbreite zwischen den Ausstellungsständen erhöht.  Zudem unterstützen wir den Aussteller gerne bei der Ausstattung seines Messestandes mit entsprechenden Hygieneprodukten und -personal.

Eines ist aber sicher und wird auch in der momentanen Situation deutlich: Die Wirtschaft braucht Fachmessen für die Vermarktung ihrer Produkte, die man an den Ständen der ausstellenden Unternehmen erleben kann.

 

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„Wir sind ein erfahrenes Team
und in der Lage, auch
solche Zeiten zu bewältigen.“
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Die INTERSCHUTZ – eine der weltweit größten Messen der Blaulichtbranche – wird 2021 abgehalten. Wie verhalten sich Aussteller im Kontext dieser beiden aufeinanderfolgenden Termine aus Ihrer Sicht?

Wir haben es bei der Retter Wels mit unterschiedlichen Aussteller-Gruppen zu tun: Da gibt es jene, die international aufgestellt sind: Denken Sie nur an die Fahrzeugaufbauer und Fahrgestellanbieter oder auch an führende Bekleidungshersteller oder Technik-Ausstatter – diese stellen in Wels und auch bei der INTERSCHUTZ aus. Dann gibt es solche, die auf den Markt Österreich konzentriert sind und für die eine Präsenz in Hannover gar keinen Sinn machen würde. Mit dem gewachsenen und attraktiven Konzept der Retter sprechen wir alle Aussteller gleichermaßen an.

Aber um es auch klar zu sagen: „Retter comes first“, daher ist es für die rund 4.800 Feuerwehren in Österreich auch die einfachste, erste und beste Gelegenheit, ins zentral gelegene Wels zu fahren und sich über die aktuellen Neuheiten zu informieren!

Wird sich der Umfang der Retter 2020 im Vergleich zu den Jahren davor ändern oder rechnen Sie mit ähnlichen Besucher- und Ausstellerzahlen?

Unsere Aussteller-Akquise ist gut angelaufen, wir sind bereits jetzt bei rund 80 Ausstellern. Derzeit verzeichnen wir viele Anfragen und alles läuft auf Hochtouren. Die Retter 2020 wird cirka 70 % der Flächengröße von vor 2 Jahren haben – das ist unter den gegebenen Bedingungen ein sehr erfreulicher Wert und zeigt, dass die ausstellende Wirtschaft bereit ist! 

Was wir jetzt schon sagen können ist, dass ein guter Mix aus Fahrzeugen, Ausstattung und Ausrüstung zusammenkommen wird. Wir planen die Retter 2020 in der modernsten Halle, die wir am Messgelände haben – der Messehalle 21. Sie hat rund 11.400 m2 Ausstellungsfläche und ein sehr attraktives Freigelände, wo auch ein Rahmenprogramm stattfinden wird.

Anfang Oktober wird sich das gesamte Bild der Retter abzeichnen. Ich kann nur jeder Feuerwehr raten, über Facebook und die Homepage www.rettermesse.at am Laufenden zu bleiben und sich zu informieren, welche Aussteller vertreten sein werden.

Was wünschen Sie sich persönlich für die Retter-Messe im Oktober?

Wir wünschen uns, dass viele Feuerwehren die Messe besuchen kommen und die einmalige Gelegenheit nützen, sich im Herbst über die Neuheiten bei Ausstattung und Ausrüstung von Feuerwehren zu informieren. Die nächste Gelegenheit in Österreich wird es definitiv erst wieder 2022 geben!  

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