DAS COOLSTE FEUERWEHR-MAGAZIN

SEIN ARBEITSPLATZ

IST DIE WELT

Sein Arbeitsplatz ist die Welt

TEXT GERNOT FRIESCHER & HAIX
FOTOS HAIX

Es gibt Jobs, die kann man nicht bloß machen, nur um seine Rechnungen zu bezahlen. Für so manche muss man regelrecht geboren sein. Einen solchen „Nicht-Jedermanns-Job“ führt Christian Scheifele aus. Als Gebietsrepräsentant für HAIX führen den 51-Jährigen Bayer seine Dienstreisen schon mal quer durch Mittel- und Südamerika oder in die Arabischen Emirate. Was es dabei zu erleben gibt, wo aber auch die Anforderungen liegen, das teilte er uns mit.

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KONTAKTE ZU PFLEGEN
IST DAS A UND O IN MEINEM JOB.
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Im Wesentlichen bin ich ständig unterwegs! Kolumbien, Chile, Mexiko, Panama oder Ecuador zählen so wie meine Verkaufsgebiete in Katar, Dubai, Abu Dhabi oder Kuweit zu meinen Langstreckendestinationen. Kurzstrecken nach Spanien oder Portugal sind da schon fast eine erfrischende Abwechslung“, so Christian Scheifele. Der charismatische Vertriebsprofi kennt sein Verkaufsgebiet wie seine Westentasche und seine Kunden zählen dabei zum who-is-who der Feuerwehr-, Rettungs- und Polizeibranche.

Präsidentengarde vertraut auf HAIX

In Ägypten bewacht eine Spezialeinheit den Präsidenten Abdel Fatah El-Sisi. Die Garde trägt den HAIX BLACK EAGLE Athletic Desert High mit Membrantechnologie. Von der Zahl der Schuhe her nur ein kleiner Auftrag, aber natürlich macht das einen Vertriebsmenschen auch etwas stolz, wenn die Elitetruppe des Präsidenten eines Landes die Stiefel des Bayerischen Familienunternehmens trägt.

Die ersten Kontakte für diesen Auftrag, plaudert der HAIX Mann aus dem Nähkästchen, entstanden auf einer Messe in Frankreich. Einmal kennengelernt trifft man sich immer wieder. „Wie unter Freunden“, so der Mainburger. Kontakthalten ist Kundenpflege und die Paradedisziplin des Verkäufers.

„Neulich waren wir in den Vereinigten Arabischen Emiraten“, erzählt der Bayer von seinem Aufenthalt bei der UAE SWAT Challenge 2020. Bei Veranstaltungen wie diesen trifft sich die ganze Welt. SWAT Contests sind die Wettkämpfe der Eliteeinheiten. Da geht es um Prestige, um Ehre und um Renommee. Weil der Anlass solche Einsätze rechtfertigt, sind die HAIX-Repräsentanten auch mal im Team unterwegs. Wenn Elite-Einheiten mit besonderen Aufgaben die Stiefel des Bayerischen Funktionsschuhspezialisten tragen, ist das nicht nur Referenz, sondern auch Gesprächsthema bei Kunden in der ganzen Welt. Aber auch Feuerwehren und Rescue-Teams in den Golfstaaten setzen bei ihren Einsätzen nahezu alle auf HAIX.

Die UAE SWAT Challenge ist eine Veranstaltung in den Vereinigten Arabischen Emiraten, bei der Wettkämpfer von Eliteeinheiten aus der ganzen Welt aufeinandertreffen. Der Großteil der SWAT-Elitesoldaten vertraut dabei auf Schuhe und Stiefel von HAIX. Dieser Umstand darf durchaus als Referenz für das bayerische Unternehmen angesehen werden.

Mit dem Flieger von einem Termin zum nächsten

Auch wenn der erste Eindruck eventuell vermittelt, dass der Job von Christian Scheifele eher ein bezahlter Urlaub ist, so haben die Dienstreisen gar nichts mit einer Freizeitreise ähnlich. Das unterstreicht auch sein Terminplan – das Allerheiligste eines Handelsreisenden:

Montagabends Abflug nach Buenos Aires. 14 Stunden Flug.  Aktuell einer der längsten Non-Stop-Flüge im weltweiten Flugliniennetz. Sechs Stunden Zeitverschiebung. Landung morgens um neun Uhr Ortszeit auf dem Aeropuerto Internacional Ministro Pistarini. Drei Stunden später: Erster Behördenbesuch bei der Consejo Nacional. Schuhanprobe, Fachgespräche, Sohlen-Talk. Am nächsten Morgen, 7:00 Uhr, geht es weiter nach Cordoba. 1.000 Kilometer Fahrt quer durchs flache Land. Vorbei an riesigen Rinderherden und endlosen Weiden. Die Region ist bekannt für saftige Steaks und gutes Leder. Ersteres ist interessant, Letzteres weniger. HAIX steht für „made in Europe“, produziert ausschließlich in Deutschland und Kroatien.

Donnerstag bis Sonntag steht „Messe“ in Cordoba auf dem Plan. Eine Feuerwehrmesse in der zweitgrößten Stadt Argentiniens. Am Montag steht bei Morgengrauen die 1.000-Kilometer-Rückfahrt nach Buenos Aires an. Bereits Abends gehts via Nachtflug nach Peru. Bei der Grenzkontrolle erregt der Koffer mit den begehrten Musterschuhen einmal mehr die Aufmerksamkeit eines eifrigen Grenzbeamten. Zwei Stunden und eine Menge mühevoller diplomatischer Verhandlungen später fährt das Taxi samt Frachtgut endlich zum HAIX-Händler in der Landeshauptstadt Lima. Ein weiterer Termin im 8,5-Millionen-Einwohner-Großstadt-Moloch am Pazifik folgt am nächsten Tag, bevor die Maschine auch schon wieder abhebt. Ziel: Quito.

Ecuadors Hauptstadt liegt 2.850 Meter über dem Meeresspiegel. Eine Zweimillionen-Metropole von der aus die Zugspitze gerade noch zu einer 100 Meter hohen Aussichtsplattform ansteigen würde. Flughafen-Feuerwehr, Flughafen-Behörde, Besuche im Ausbildungszentrum und bei Feuerwehren, Produktpräsentationen, kaum ein Tag Verschnaufpause.

Am Tag sechzehn der Reise startet der Flieger um 6:30 Uhr morgens Richtung Bogotá. In der Hauptstadt Kolumbiens stehen erneut drei Tage Messe auf dem Programm. Dazu Besuche bei verschiedenen Einrichtungen und Institutionen.

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AM ANFANG WAR ES NICHT IMMER EINFACH.
DOCH DAS IST LANGE HER.
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In Panama bleibt endlich der erste Tag für eine Verschnaufpause. Eine gute Gelegenheit für Scheifele einen Ausflug zur berühmten Wasserstraße zwischen Atlantik und Pazifik zu unternehmen – und dabei einen jener Deals zu genießen, von denen man noch lange und oft erzählen wird. Die Feuerwehr des Panamakanals trägt jetzt HAIX!  Zeit zum Feiern bleibt dennoch kaum. Der Sieben-Stunden-Nachtflug nach Brasilien ploppt bereits im Smartphone-Kalender auf. Kundenbesuche in Rio, dann Messe in Sao Paulo. Dass hier längst diverse Händler HAIX präsentieren und die Bayerische Marke einen enorm hohen Stellenwert genießt, hat nicht nur mit der Qualität der Produkte, sondern auch mit den umtriebigen Einsätzen des HAIX-Mannes zu tun. „Da freut man sich natürlich drüber, wenn man wieder 11 Stunden im Flieger von Sao Paulo nach München sitzt“, sagt Christian Scheifele.

Zuhause angekommen gilt es erstmal zu erzählen, was er in den Wochen zuvor so alles erlebt hatte. Spätestens dann glaubt niemand mehr, dass sein Job etwas mit bezahltem Urlaub zu tun hätte.

Gruppenfotos zählen für Christian Scheifele bei so ziemlich jedem Termin zur Tagesordnung.

Seit fast zwei Jahrzenten bereist der Vertriebsprofi von HAIX die Welt. Doch so manches, was heute routiniert abgehandelt wird, war zu Beginn der Karriere durchaus eine Herausforderung. Den Weltmarktführer im Premiumsegment von Feuerwehrstiefeln zu repräsentieren, das erfüllt Christian Scheifele mit Stolz und Freude zugleich.

Corona durchkreuzt den Terminplan

Mit einem dichten Terminplan, dessen Anblick alleine schon so manch anderen den Schweiß auf die Stirn bringen würde, kann Christian Scheifele gut umgehen. Dass er momentan vorwiegend im Office seinen Dienst versieht, ist beinahe gewöhnungsbedürftig für den Berufsreisenden. Doch momentan haben sich seine Dienstreisen beträchtlich verringert. Der weltweiten Corona-Krise sowie dem Schutz der eigenen Gesundheit Tribut zollend, wurden die Dienstreisen auf ein Minimum reduziert.

„Moderne Kommunikationsmöglichkeiten kompensieren zwar einiges an Stillstand, aber den persönlichen Kontakt können diese nicht ersetzen. Aber auch diese Phase wird sich wieder normalisieren und dann bin ich einer der ersten, die wieder im Flieger sitzen“, prognostiziert der charismatische „HAIX-Botschafter“.